WISSEN – Der 51. Jahrmarkt der katholischen Jugend Wissen

WISSEN – Der 51. Jahrmarkt der katholischen Jugend Wissen ging anders als sonst über die Bühne. Drängten sich unter normalen Bedingungen zwei Tage lang wahre Menschenmassen auf dem Veranstaltungsgelände zwischen Buschkamp und Rahm, mussten sich die Organisatoren diesmal mit weniger zufrieden geben. Aber den traditionellen Jahrmarkt in den Wind schießen, das kam den Leuten nicht in den Sinn. So beschränkten die rund 40 involvierten Gruppen ihre Aktivitäten auf den Samstag, wenn auch in einem kleineren Rahmen.

Aufgebaut hatte man den Infostand vor dem Rathaus, dort wo es 1969 noch sehr bescheiden begonnen hatte. Nach der Begrüßung durch Jahrmarktssprecher Johannes Bender kam Bürgermeister Berno Neuhoff zu Wort. „Hier wird lebendige Solidarität geübt“, hieß es seitens des Stadtoberhaupts. Man denke in Wissen eben auch an Menschen, die in Not sind und unsere Hilfe benötigen. Einen besonderen Dank richtete Neuhoff an die vielen Helferinnen und Helfern: „Wir sind stolz auf Euch!“ Zwischen den Redebeiträgen kam der „Chorus live“ zu seinem Recht. Unter der bewährten Leitung von Hans-Georg Rieth stimmten die jungen Sängerinnen und Sänger unter anderem das Stück „Let it be“ von den Beatles an.

Pfarrer Marcus Tesch von der Evangelischen Kirchengemeinde Wissen ging auch auf die Coronakrise ein: „Wir können fast von einer dritten Welle sprechen, nämlich einer Welle von Depression und Traurigkeit“. Und trotzdem oder gerade deswegen wünschte er den Organisatoren: „Habt Mut, dann lassen sich alle Schwierigkeiten bewältigen!“.

Für Pastor Martin Kürten war es der bereits zwölfte Jahrmarkt: „Sie alle geben ein positives Bild von Pfarrgemeinde und Stadt ab, wofür wir Ihnen ein großes Lob aussprechen“. Johannes Bender zeigte dann ein Video vom letztjährigen Jahrmarksprojekt. Damals stand das Lyceé Don Bosco in Damala/Bangui (Zentralafrika) im Mittelpunkt des Hilfegedankens. Die Kinder und Jugendlichen der Einrichtung übersendeten in ihrer Botschaft ein herzliches Dankeschön für die großzügige Spende nach Wissen. Aktuell kümmern sich die Jahrmarktler um ein Projekt in der indischen Stadt Guwahati/Assam. Dort baut man in Zusammenarbeit mit Missio Aachen ein Wohn- und Ausbildungshaus für ausgebeutete Frauen und Mädchen auf.

Herbert Stangier, Mitorganisator der ersten Stunde, sorgte noch für eine echte Überraschung. Er hatte den Hit „en unserem Veddel“ der kölschen Kultband „Bläck Föös“ auf Wisser Platt umgeschrieben und präsentierte ihn erstmals vor Publikum. „Mieh als 50 Jahre schon wird he en Wissen wat jedon, um Menschen zu helfen, um Not ze bekämpfen, solidarisch zu sein“, heißt es in dem besinnlichen Stück. Und der Refrain sagt: „Wat och passiert, dat Eine, dat es klor: Dem Jahrmarkt blei`mer treu wie all die langen Jahre!“ Die Teilnehmer der Jahrmarktseröffnung zeigten sich begeistert und sangen sogar vereinzelt mit. Und „Chorus live“ gab seinen Teil dazu.

Weiter ging es in den frisch aufgepimpten Steinbuschanlagen, wo sich schon eine stattliche Zahl von Zuschauern versammelt hatte. Sie alle warteten auf die Darbietung des Studios „Tanz(t)raum Balé“ – und wurden nicht enttäuscht. Die von Anika Schlosser bestens trainierten jungen Damen zeigten Tanzkunst vom Feinsten und wurden geradezu von Applaus überhäuft. Leider setzte nun Regen ein und der fest eingeplante Auftritt einer anderen Gruppe vor dem im Wissener Stadtteil Köttingerhöhe beheimateten Tanzstudio musste abgesagt werden.

Vor Ort beschränkte man sich auf den Verkauf der prall gefüllten Jahrmarktstüten. Den Niederschlägen fielen auch die Lokalmatadoren Jürgen „Jüli“ Linke und Joe Baker zum Opfer. Die beiden Musiker versprachen jedoch, das Minikonzert zu Gunsten des Jahrmarkts bei passender Gelegenheit nachzuholen.

Aufgrund der Witterung fand die Abschlussveranstaltung im Kulturwerk statt. Zu den vielen Gästen gehörten auch die Stadt- und Feuerwehrkapelle Wissen und ein wahrhaft atemberaubender Feuerschlucker.

Natürlich hatte man auch eine große Trommel mit den Abschnitten der verkauften Lose aufgestellt. Als Gewinne winkten unter anderem ein E-Bike, wertvolle Einkaufsgutscheine, Verwöhnmassagen oder Eintrittskarten für Kulturwerkveranstaltungen. Johannes Bender bedankte sich noch einmal bei allen die den Jahrmarkt in irgendeiner Weise unterstützt haben und auch weiterhin unterstützen. Dies gelte gleicherweise für die Spender, ehrenamtlichen Mitarbeiter und Besucher. Bei der Ziehung der Tombolalose ging es dann noch einmal hoch her und der 51. Wissener Jahrmarkt erreichte so langsam seinen Abschluss. (BT)

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