WISSEN – „Botanische Insel“ in Wissens grüner Stube

WISSEN – „Botanische Insel“ in Wissens grüner Stube – Naturfreund Manfred Steinmann nennt sie eine „Botanische Insel“ in Wissens grüner Stube, das Gebiet des Köttingsbachs. Der Bereich gehört in großen Teilen der Stadt Wissen und zieht sich vom Schützenplatz bis hinauf zum Köttingshof. Leider hat sich der Charakter des überwiegend mit Fichten besetzten Areals in den vergangenen Monaten stark verändert. Die Bäume sind braun geworden und haben ihre Nadeln verloren. Der Borkenkäfer hat wahrlich ganze Arbeit geleistet, bedauert nicht nur Manfred Steinmann, der sich ausgiebig mit der „grünen Lunge“ beschäftigt hat und seit geraumer Zeit Vorschläge zur Verbesserung des ökologischen Geschehens rechts und links vom Köttingsbach auf den Tisch legt.

Am späten Dienstagnachmittag, 15. Oktober, machte sich der Wissener Stadtrat, vertreten durch den Haupt- und Finanz- sowie Bauausschuss vor Ort ein Bild von der Lage. Stadtbürgermeister Berno Neuhoff begrüßte neben den Ratsmitgliedern auch zahlreiche interessierte Bürgerinnen und Bürger. Als Fachmann hatte er den zuständigen Revierförster Fritz Rhensius vom Forstamt Altenkirchen gewinnen können.

Der Waldboden ist regelrecht von Fichtennadeln übersät; ein ganz schlechtes Zeichen. Denn nur abgestorbene Bäume handeln so, erläuterte der Experte. Den angrenzenden Mischwaldbeständen geht es deutlich besser. Die etwa sechs Hektar umfassenden Fichtenbestände in der auch von Erholungssuchenden stark frequentierten Köttingsbach müssen abgeholzt werden, machte Neuhoff noch einmal deutlich. Anfallen dürften etwa 1.800 Kubikmeter, die nach Möglichkeit vermarktet werden sollen. Keine leichte Aufgabe bei dem derzeitigen Überangebot von „Käferholz“. Was übrig bleibt, könnte den Wissenern als Brennholz angeboten werden. Fritz Rhensius schätzte den Verkaufspreis auf etwa 20 Euro pro Raummeter. Als nächsten Schritt peilt die Stadt das Aufforsten mit Mischwald an. Bevorzugt werden sollen standortgeeignete Gehölze.

Darüber hinaus ist eine Naturverjüngung denkbar und sogar ein Bereich, der sich selbst überlassen bleibt und der Natur wieder freien Raum lässt. Fichten soll es hier jedenfalls nicht mehr geben. Einer der Anwesenden merkte spaßeshalber an, dann „müsse die an den Stadtwald grenzende Fichtenstraße ja umbenannt werden“. Eine Teilnehmerin wies darauf hin, dass sich entlang des gesamten Bachlaufs viele Feuersalamander finden lassen. Beim Abholzen der Fichten möge man doch bitte darauf Rücksicht nehmen.

Beitrag teilen