WISSEN – Ausstellung „Seilbahnen im Wisserland“

WISSEN – Ausstellung „Seilbahnen im Wisserland“ – Die Herbstversammlung des Senioren- Arbeitskreises Wissen-Gebhardshain der IG Metall Geschäftsstelle Betzdorf drehte sich um das Thema „Sicherheit für Senioren“. Nach den anschließenden Ausführungen von Gewerkschaftssekretärin Nicole Platzdasch lud Vorsitzender Reiner Braun die Anwesenden noch zu einer Ausstellungseröffnung ein. Sie firmiert unter dem Titel „Seilbahnen im Wisserland“ und ist unter Mitwirkung des heimischen Kopernikus-Gymnasiums konzipiert worden.

Seilbahnen hatten ihre große Zeit etwa zwischen 1910 und den Jahren nach dem Zweiten Weltkriegs.

Der Bergbau boomte und das Erz musste von den umliegenden Gruben nach Wissen zur Alten- beziehungsweise Alfredhütte geschafft werden. Der Transport in luftiger Höhe war offenbar am besten geeignet. Seilbahnen kamen aus Eichelhardt (Grube Petersbach) über das Nistertal, aus Bitzen (Grube Andreas) oder von Mittelhof-Steckenstein (Grube Friedrich). Letztere steuerte an Kleehahn und Hof Auen vorbei über die Bornscheidt die Erzaufbereitungsanlage auf dem Gelände der Alten Hütte in der Wissener Brückhöfe an.

An vielen Stellen sind noch die Reste der Betonfundamente der Trägermasten zu sehen. Man findet sogar noch Kübel, die offensichtlich bei ihrer Reise nach Wissen verloren gegangen sind. Reiner Braun hat auch eine ganze Reihe von Bildern zusammengetragen, die zeigen wie der Sandberg entstanden ist. Denn auch hier waren Seilbahnen am Werk. Als die Alfredhütte noch unter Dampf stand, wurde die Erzschlacke auf diese Weise über die Sieg geschafft. Später kam das Abbruchmaterial dazu. Entstanden ist so ein ganzer Berg, der das Stadtbild noch immer prägt.

Erst 1965 hat man den 30 Meter hohen Stahlbetonturm, der als Wendepunkt für die Seilbahnanlage diente, mit einer Sprengladung umgelegt. Sonst wäre er heute vielleicht ein Aussichtsturm mit Blick auf das Siegtal in beide Richtungen. Zu sehen ist auch ein Landschaftsmodell, das eine Schülergruppe des Gymnasiums gebaut hat. Es passt ideal zum Thema der Ausstellung. Mit viel Mühe und Sachkenntnis haben die jungen Leute alle Seilbahnlagen mit Fäden und Zahnstochern dreidimensional nachgebildet.

Dabei sind auch Details wie die Seilbahn an der Nister zwischen Helmeroth und Langenbach oder die Anlage von der Grube Wingertshardt über die Alte Postraße nach Steeg nicht vergessen worden. Respekt! Die Ausstellung war zunächst nur für die Teilnehmer der Herbstversammlung bestimmt. Wann sie auch von der Allgemeinheit besichtigt werden kann, konnte Reiner Braun noch nicht sagen.

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