WISSEN – „Angriff auf Wissen vor 80 Jahren“

WISSEN – „Angriff auf Wissen vor 80 Jahren“

Zum Thema „Angriff auf Wissen vor 80 Jahren“ lieg ein besonderes Zeitdokument vor. In einem kleinen Heft hat die Wissener Martha Quast, Jahrgang 1892, handschriftlich penibel aufgezeichnet, an welchem Tag um wieviel Uhr die Alarmsirenen aufheulten. Vereinzelt ist auch festgehalten, wann Bomben fielen. Die Notizen beginnen mit „Alarm am 12. Mai 1940“. Schon drei Tage später heißt es: „Bomben in Wissen“. Der 3. August meldet: „Blindgänger in Kleehahn“. Ab diesem Datum ist präzise vermerkt, von wann bis wann Alarm herrschte. So beispielsweise am 8. Februar 1943 von 11.40 Uhr bis 12 Uhr oder am 28. Januar 1944 von 21.50 Uhr bis 23.10 Uhr. Auf insgesamt 27 Seiten hat Martha Quast sage und schreibe bis 22. März 1944 508 Mal aufgeschrieben, „Alarm“, oftmals mit der genauen Zeitangabe. Sich vorzustellen, wie sich die Bewohner von Wissen damals in den Luftschutzstollen und -kellern gefühlt haben, davon kann man sich heute keine Vorstellung mehr machen. An einer versteckten Stelle in der Wissener Innenstadt sind noch heute an einer Kelleraussenwand die Buchstaben „LSR“ zu sehen. Sie stehen für „Luftschutzraum“. Einige der Bombenkrater sind übrigens noch immer vorhanden. Einige davon finden sich im Wald oberhalb des ehemaligen Zwangsarbeiterlagers am Rand der Bornscheidt. 2005 tauchte unweit des Bahnhofs ein Blindgänger auf. Die äußerlich unbeschädigte Bombe wurde mit größter Vorsicht geborgen und dann fachgerecht vom Kampfmittelräumdienst entsorgt. (bt) Fotos und Archiv: Bernhard Theis

Beitrag teilen