Wirtschaft und Gesellschaft sind auf die Nutzung von Natur und Landschaft angewiesen

Der 1. Kreisbeigeordnete und Umweltdezernent Achim Hallerbach nutzte anlässlich der gemeinsamen Frühjahrstagung des Deutschen Verbands für Landschaftspflege mit dem Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten Rheinland-Pfalz in Bad Hönningen zu einem Gespräch mit Ministerin Ulrike Höfken. Im Rahmen der Veranstaltung machte Hallerbach deutlich, dass sich der Landkreis Neuwied ermutigt sehe, die Gründung eines Landschaftspflegeverbandes konkret zu planen. Die Tagung beschäftigte sich mit einem Thema, das nicht unbedingt auf den ersten Blick spektakulär erscheint: „Grünlanderhaltung durch Vertragsnaturschutz in Rheinland-Pfalz“. „Erst bei genauerer Betrachtung“, so Hallerbach, „wird aber mehr als deutlich, dass das Thema brandaktuell und in seiner Vielgestaltigkeit von enormer Brisanz ist. Alleine die Größenordnung von 875.000 Hektar Grünland, das in den Jahren von 1990 bis 2009 durch Umnutzung oder Umbruch verschwunden ist, verdeutlicht dies mehr als deutlich. Grünlandflächen sind bundesweit prägende Elemente in der Agrarlandschaft mit einem hohen ästhetischen Naturwert, die eine hohe Bedeutung für zahlreiche Artengruppen aber auch für den Boden-, Wasser- und Klimaschutz haben.“ Die von der Bundesregierung 2007 in der nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt vereinbarten Ziele zur Biodiversität können nur erreicht werden, wenn dem dramatischen Rückgang von Dauergrünland Einhalt geboten wird. Wirtschaft und Gesellschaft sind auf die Nutzung von Natur und Landschaft angewiesen. Dies gilt selbstverständlich auch für Land- und Forstwirtschaft, ebenso für Verkehr, Tourismus, Gewerbe und Wohnen.
In gemeinsamen Veranstaltung sieht Hallerbach die Chance, Lösungen und Beispiele vorstellen zu können, die in der modernen Industriegesellschaft berechtigte Ansprüche an der Nutzung und den Schutz der biologischen Vielfalt so zu gestalten, dass diese erhalten und das gesellschaftliche und wirtschaftliche Interesse angemessen berücksichtigt werden kann. Hallerbach bezeichnet dabei den rheinlandpfälzischen Weg zur Erhaltung des Dauergrünlandes durch Vertragsnaturschutz als sehr vielversprechend: „Die Struktur des Landschaftspflegeverbandes, der ja auf einer gleichberechtigten Drittelparität zwischen Politik, Landwirtschaft und Naturschutz basiert, kann hier meiner Meinung nach in idealer Weise vermittelnd tätig sein. Gerade diese angesprochene Struktur ermutigt uns auch hier im Landkreis Neuwied die Gründung eines Landschaftspflegeverbandes konkret zu planen.“
Die Aufgabenstellungen eines Landschaftspflegeverbandes sind dabei vielfältig und tagespolitisch aktuell. In Rheinland-Pfalz gibt es derzeit nur zwei Landschaftspflegeverbände. Hallerbach sieht gute Chance, dass nun auch Im Landkreis Neuwied ein dritter Landschaftspflegeverband entstehen könnte. Erste Kontakte zwischen dem DVL-Vorsitzenden Josef Göppel (MdB-CSU) und dem Mainzer Umweltministerium, Staatssekretär Dr. Griese, hat es hierzu bereits gegeben. Der Kreis sehe sich, so Hallerbach, ermuntert, die Gründung zu forcieren und man hoffe auf finanzielle Hilfe durch Anschubfinanzierung seitens des Landes. Die Veranstaltung in Bad Hönningen wertet er als gutes Zeichen für einen gelingenden Start in die Diskussion.

Foto: Der 1. Kreisbeigeordnete und Umweltdezernent Achim Hallerbach (rechts) nutzte anlässlich der gemeinsamen Frühjahrstagung des Deutschen Verbands für Landschaftspflege mit dem Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten Rheinland-Pfalz in Bad Hönningen zu einem Gespräch mit Ministerin Ulrike Höfken und dem Geschäftsführer des Deutschen Verbands für Landschaftspflege, Dr. Jürgen Metzner. Im Rahmen der Veranstaltung machte Hallerbach deutlich, dass sich der Landkreis Neuwied ermutigt sehe, die Gründung eines Landschaftspflegeverbandes zu planen.