Wir brauchen ein Gesetz zum Schutz von Arbeitnehmern in der KEP-Branche!
RHEINLAND-PFALZ – Wir brauchen ein Gesetz zum Schutz von Arbeitnehmern in der KEP-Branche!
Wir brauchen ein Gesetz zum Schutz von Arbeitnehmern in der KEP-Branche! Unter diesem Motto wird die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) Rheinland-Pfalz-Saarland die Beschäftigten in der Paketzustellung DPD in Föhren über die geplante Kampagne zur Einführung eines Gesetzes zum Schutz von Arbeitnehmern in der Kurier-, Express- und Paketbranche (KEP-Branche) informieren.
Am Dienstag, den 20. Dezember 2022 werden vor dem DPD Standort in Föhren (Europa-Allee 58, 54343 Föhren) in der Zeit von 08:00 bis 10:00 Uhr Informationen an die Paketzusteller von DPD verteilt.
„Die Arbeitsbedingungen in der Kurier-, Express- und Paketbranche sind zum großen Teil sehr schlecht. Die Bedingungen für die Kollegen im KEP Bereich sind schlimmer als die der Fleischindustrie, welche bis 2020 galten. Gemeinsam mit unserem Netzwerk aus Beratern der saarländischen Beratungsstelle für Wanderarbeit und mobile Beschäftigte, von Arbeit und Leben, Faire Integration und Faire Mobilität sehen wir oft katastrophale Zustände. Arbeits- und Gesundheitsschutzvorgaben werden nicht eingehalten und es wird oft unter Tarif – sogar teils unter Mindestlohn – bezahlt. Das wollen wir, gemeinsam mit den Beschäftigten der KEP-Branche, ändern“, sagt Mike Kirsch, Gewerkschaftssekretär für die Fachgruppe Speditionen, Logistik, Kurier-, Express- und Paketdienste im ver.di Landesbezirk Rheinland-Pfalz-Saarland.
Viele Beschäftigte sind nicht direkt beim Paketdienstleister, für den sie zustellen, angestellt, sondern arbeiten bei Sub-Unternehmen oder sogar in einer Sub-Unternehmerkette. Die Bedingungen sind für Beschäftigte bei Sub-Unternehmen und mit Werkverträgen meistens schlechter. Arbeitnehmer bei Sub-Unternehmen sind fast nie durch einen Betriebsrat vertreten und werden ausnahmslos nicht nach Tarifvertrag bezahlt.
Tanja Lauer, Landesfachbereichsleiterin im Bereich Postdienste, Speditionen und Logistik bei ver.di Rheinland-Pfalz-Saarland ergänzt: „Die Arbeitsbedingungen in der KEP-Branche machen krank. Die Pakete sind schwer und die Auslieferung stellt eine große physische Belastung dar. Beschäftigte in der KEP-Branche erkranken öfter als der Rest der Bevölkerung (vor allem an Muskel-Skelett-Erkrankungen). Die physische Belastung muss deutlich reduziert werden, um die Gesundheit der Paketzusteller zu schützen.“
Wir fordern ein Gesetz zur Sicherung von Arbeitnehmer*innenrechten in der KEP-Branche, das die folgenden Verbesserungen sicherstellt: Das Verbot vom Sub-Unternehmen und Werkverträgen in der KEP-Branche. Eine Gewichtsbegrenzung der Pakete von 20 kg für Paketsendungen im Ein-Mann-Handling und eine Kennzeichnungspflicht für schwerere Pakete.