Willrother Förderturm dient als markanter Wegweiser
REGION – Willrother Förderturm als weithin sichtbarer Wegweiser – Im Schatten des Förderturms hat sich in den letzten Jahren so manches entwickelt. Der Förderturm der ehemaligen Eisenerzgrube Georg wurde 1952 bis 1954 errichtet und ist weithin von der A3 in beiden Richtungen sichtbar. Am 31. März 1965 wurde der Förderbetrieb aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt und erst einmal geschlossen bis er 1988 als Industriedenkmal eingetragen und restauriert wurde. Wer Lust hat, kann den Turm auch besichtigen und die zahllosen Stufen bis zur Turmspitze hoch kraxeln. An jedem dritten Samstag im Monat, von April bis Oktober, kann der 56 Meter hohe Turm besichtigt werden. Im Inneren ist ein kleines Museum eingerichtet. Bei schönem Wetter reicht die Sicht weit in die Eifel und bis zum Kölner Dom. Die Führungen finden an jedem dritten Samstag im Monat, jeweils um 14:00, 15:00 und bei Bedarf um 15:30 Uhr statt. Nach der Fertigstellung der Autobahn wurde noch parallel eine ICE Trasse gebaut. Wobei die Züge aus Köln und Frankfurt kommend mit einer Geschwindigkeit von circa 300 Stundenkilometer unter der Brücke vorbeirauschen und kaum einen Blick auf das Denkmal freigeben. In Sekundenbruchteilen ist man vorbei und schon im nächsten Tunnel verschwunden. Einen besseren Blick auf das Wahrzeichen hat man von der anderen Seite, dem Parkplatz der Einkaufsmeile, in der Nachbargemeinde Girenderhöhe, die zum Kreis Neuwied gehört. Hier hat man die exponierte Lage genutzt, im Schatten des Förderturms an der Ausfahrt der A3 eine Anzahl verschiedenster Geschäftszweige anzusiedeln. Neben Billigkonfektion, einen Diskounter, Bettenhaus, Friseur und Blumenladen, einige mehr oder weniger gut laufende Gastronomiebetriebe, die öfter mal neue Namen zeigen. Am auffälligsten ist die Reklamesäule des recht erfolgreichen Erotikmarkts. Hier gibt es diverse Dessous, Lektüre, Filme und auch sonst noch allerhand für die Kurzweil. Was ins Auge sticht ist die Marketingidee dieses Unternehmens. Ein fahrbares Schild, das mit Blick auf den Förderturm platziert ist. Es weist auf die Autobahnausfahrt 36 hin, die in diesem Falle zwar keinen Erfolg verspricht, aber doch so manchen anlockt und letztendlich wieder Gewerbesteuer in die Kasse der Kommune spült. Wozu so ein weithin sichtbares Industriedenkmal nicht überall gut sein kann. Was nicht abzusprechen ist, es hat einen hohen Wiedererkennungswert und hilft auch ohne Navi selbst in dunkler Nacht die richtige Ausfahrt zu finden. (mabe) Fotos: Becker