WEYERBUSCH – Sorge um die Gesundheitsversorgung im Landkreis Altenkirchen
WEYERBUSCH – Sorge um die Gesundheitsversorgung im Landkreis Altenkirchen – Die Wählergruppe Käppele (Kreis Altenkirchen) und die Wählergruppe Weller (Ortsgemeinde Weyerbusch) hatten gemeinsam zu einer Informations- und Diskussionsveranstaltung nach Weyerbusch in den Gasthof zur Post eingeladen. Die Referenten beschrieben die Situation und Ralf Käppele zeigte die Entwicklung seit 2014 anhand des Krankenhauses in Altenkirchen auf. Prof. Dr. Horst Schuldes berichtete in einem sehr bewegenden Vortrag, wie überlastet die niedergelassenen Ärzte in der Region sind, und dass er als Belegarzt im Altenkirchener Krankenhauses Operationen, für die die Klinik europaweit bekannt war, nicht mehr durchführen kann, weil die notwendige Infrastruktur in der Klinik nicht mehr vorhanden ist. Dies führt unter anderem dazu, dass keine Assistenzärzte im Rahmen ihrer Facharztausbildung mehr nach Altenkirchen kommen. Dr. Isabella Jung-Schwand knüpfte hier an und sprach von der Liebesfalle Westerwald. Viele der Ärzte, die kamen, bleiben in der Region, weil es ihnen hier gefällt und oder sie Familie gründeten. Auf der Grundlage einer intensiven Recherche zeigt Ralf Käppele anhand zahlreicher Dokumente auf, wie das DRK ganz bewusst, das Krankenhaus Altenkirchen immer weiter geschwächt hat und der Landrat wie auch der Kreistag untätig zugeschaut haben.
Es gibt zum Beispiel die Möglichkeit des Heimfalls, was heißt, dass das Krankenhaus im Falle einer Insolvenz des Betreibers zurück an den Kreis fallen kann. Hier haben weder der Kreistag noch der Landrat reagiert, weswegen ein Bürgerbegehren notwendig wurde, so dass sich der Kreistag wenigsten mit dem Thema beschäftigen muss.
Max Weller betonte die glückliche Situation in Weyerbusch, wo es „noch“ zwei Hausarztpraxen gibt. Doch auch hier ist die Lage besorgniserregend, denn die Praxen nehmen keine neuen Patienten mehr auf, Zugezogene fahren teilweise weite Strecken zu Ihren Hausärzten in der alten Heimat, Ein anwesendes Ehepaar erzählte, dass sie 45 Minuten auf den Rettungswagen warten mussten, als der Mann einen Schlaganfall erlitten hatte. Gunnar Lindner resümierte, die Bürger müssen ihren Unmut kund tun, und dem Landrat und den Kreistag zeigen, dass sie mit der Politik des Ignorierens nicht einverstanden sind. Die Gemeinden wie Betzdorf, Altenkirchen oder Herdorf müssen in ihren Kampf um Ärzte vom Kreis unterstützt werden und die Degradierung der Krankenhäuser im Kreis muss gestoppt werden. „Seit Gründung der Wählergruppe Käppele stellen wir fest, dass auch andere Parteien das Thema für sich entdecken und es ist ja gut und richtig, dass wir die aus ihrem Dornröschenschlaf geweckt haben“ stellte Ralf Käppele fest.