Weltraumüberwachungsradar auf dem Stegskopf

EMMERZHAUSEN – Weltraumüberwachungsradar auf dem Stegskopf – Erwin Rüddel fordert vom Land Ausgleich an die Ortsgemeinde Emmerzhausen – „Der ehemalige Truppenübungsplatz Stegskopf wird von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) als einzige geeignete und in Frage kommende Liegenschaft für das Projekt GESTRA (German Experimental Space Surveillance and Tracking Radar) genannt. Dabei handelt es sich um ein neues nationales experimentelles Weltraumüberwachungsradar, das Objekte im erdnahen Weltraum orten und verfolgen und damit zur Sicherung unserer Weltrauminfrastruktur beitragen soll“, äußert aktuell der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel.

Der hatte sich an die BImA gewandt, mit dem Ansinnen der Ortsgemeinde Emmerzhausen, die auf dem Gelände des Mobilmachungsstützpunktes des ehemaligen Truppenübungsplatzes Planungsrecht für ein Gewerbegebiet erwirken möchte. BImA-Vorstandsprecher Dr. Jürgen Gehb teilte in seinem Antwortschreiben dem Abgeordneten mit, dass im Rahmen des Unterbringungsvorhabens für das Projekt GESTRA, das ab 2018 vor Gefahren durch Weltraumtrümmer im Orbit schützen soll, der Bund verpflichtet ist, sowohl den Standort als auch die Infrastruktur zur Verfügung zu stellen.

„Umfangreiche Standortrecherchen haben ergeben, dass für den herausgehobenen Bedarf des Projektes GESTRA die Fläche des ehemaligen Truppenübungsplatzes Daaden als einzige geeignete Liegenschaft in Frage kommt“, heißt es in dem Brief an Rüddel. Von den drei Bereichen, einem Mobilmachungsstützpunkt, einem Munitionsdepot und dem ehemaligen Lager Stegskopf, wurde zur Unterbringung von GESTRA der Standort des ehemaligen Lagers präferiert.

Während der bereits fortgeschrittenen Planung, so die BImA, habe das Land Rheinland-Pfalz dann jedoch die Fläche des Lagers Stegskopf als Notaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge und Asylbewerber angefordert. Somit schied der favorisierte Standort zur Unterbringung von GESTRA aus, da der benötigte Raumbedarf und die erforderlichen Sicherheitsabstände nicht mehr zur Verfügung standen.

Das angrenzende Munitionsdepot kam als Standort ebenfalls nicht in Frage, da es keine ausreichenden Freiflächen bietet und die dichte Bebauung die Sende- und Empfangsqualität der technischen Einrichtungen von GESTRA beeinträchtigen würde. Ein Abriss der massiven Betonbunker habe sich als unwirtschaftlich erwiesen. So sei als einzige mögliche Alternative der ehemalige Mobilmachungsstützpunkt in den Fokus gerückt.

BImA-Vorstandsprecher Gehb weist darauf hin, dass dem Bedarfsträger bekannt war, „dass diese Fläche seitens der Gemeinde als Gewerbegebiet entwickelt werden sollte. Es wurden daher nochmals die Erfolgsaussichten der Gemeinde in Augenschein genommen, die Realisierung des Vorhabens durchzuführen. Die Erschließung des Areals erscheint schwierig und somit die Chancen auf Ausweisung als Gewerbefläche unklar. Des Weiteren galt es, den Projektfortgang von GESTRA nicht zu gefährden und mit der Umsetzung des Projektes zu beginnen.“

Nach der durch das Land erfolgten Bereitstellung des Lagers Stegskopf als Flüchtlingsunterkunft sei somit das Ausweichen auf den Mobilmachungsstützpunkt die einzige geeignete Standortalternative, zumal sich hier für den Bedarfsträger die Möglichkeit zukünftiger Flächenerweiterung bietet. „In Anbetracht all dieser Fakten ist das Land aufgefordert der Ortsgemeinde Emmerzhausen einen angemessenen Ausgleich zu leisten“, bekräftigt Erwin Rüddel.

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