Weihnachtsprogramm mit neunstündigem TV-Event in Echtzeit

Genau ein Jahr vor der Ausstrahlung, am 24. Dezember 2010, waren 30 Kamerateams von 12 Uhr bis 21 Uhr im Einsatz, um die Erlebnisse von 30 Menschen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz an Heiligabend zu dokumentieren. Gedreht wurde bei den Menschen zu Hause, bei der Arbeit, im Gefängnis oder unter der Brücke. Hauptdarsteller sind die Menschen selbst: Ob Prominente wie Karl Kardinal Lehmann oder die Mannheimer Blues-Sängerin Joy Fleming, Bäcker oder Wanderschäfer, Polizist oder Feuerwehrmann, Pfarrer oder Weihnachtsbaumverkäufer, Obdachloser oder Knastinsasse, so unterschiedlich wie die Menschen sind, so unterschiedlich feiern sie ihr Weihnachtsfest. Mit dabei: Schwester Ursula, Kloster Arenberg in Koblenz. Der Hotelbetrieb des Klosters Arenberg läuft über Heiligabend weiter für Gäste, die die Festtage besinnlich begehen wollen. Zum Beispiel mit meditativen Sitzungen und Wellness. Ebenfalls auf dem Programm: Essen ohne zu reden. Doch die spirituelle Stimmung erfährt immer wieder leichte Einschränkungen: zum Beispiel als der Aufzug ausfällt.
30 Autoren, 60 Kameraleute und Assistenten waren an Heiligabend 2010 in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz im Einsatz und haben dabei rund 10.252 Kilometer zurückgelegt. Entstanden sind sechs Terabyte Bild- und Tondaten sowie 127 Stunden Rohmaterial. Acht Monate dauerte es bis das gesamte Material gesichtet, geschnitten und zu einem neunstündigen Programm zusammengesetzt war. Die fertige Sendung enthält 12.847 Bildschnitte, über 40.000 handkonfektionierte Tonblenden sowie 2.312 Sprechereinsätze. Die waren besonders für den Sprecher Helmut Winkelmann eine große Herausforderung. Er ist die Stimme von Hautnah Heiligabend. Er ist ein großer Erzähler, mit vielen Jahren Theater- Fernseh- und Hörbucherfahrung. Foto: SWR