Wehner besuchte Federal-Mogul in Herdorf
HERDORF – Wehner besuchte Federal-Mogul in Herdorf – Interesse junger Leute an technischen Berufen wecken – Mit einem Besuch bei Federal-Mogul in Herdorf setzte der Landtagsabgeordnete Thorsten Wehner seine Gespräche mit heimischen Unternehmern fort. Ein Schwerpunkt sozialdemokratischer Politik in Rheinland-Pfalz sei die Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen. Für eine aktive Wirtschaftspolitik müsse man die Probleme und Anliegen der Betriebe vor Ort kennen, erklärt Wehner. In diesem Sinne wolle er die sitzungsfreie Zeit in den Sommerferien verstärkt zum Dialog mit Geschäftsleitungen und Betriebsräten im Kreis Altenkirchen nutzen.
Zur kleinen SPD-Delegation zählte auch der Beigeordnete der Stadt Herdorf Gundolf Jung. Empfangen wurden die Gäste von Geschäftsführer Uwe Wülbers und Personalmanager Ferdinand Schneider. Das Unternehmen blickt auf eine 90jährige Geschichte zurück. Die im Jahr 1924 in Burscheid gegründete Firma Goetze ließ ab 1969 in Herdorf produzieren. Heute gehört man zum amerikanischen Konzern Federal-Mogul mit über 100 Standorten weltweit. Geliefert werden Produkte für die Automobilindustrie, aber auch für die Eisenbahntechnik sowie die Bereiche See- und Luftfahrt. In Herdorf selbst werden hauptsächlich Zylinderkopfdichtungen und Hitzeschilde für fast alle namhaften Automobilhersteller gefertigt. Ein besonderes Merkmal sei der hohe Qualitätsstandard. „Bei der Produktion geht es um tausendstel Millimeter Genauigkeit“, so Wülbers.
Rund 400 Mitarbeiter/innen beschäftigt Federal-Mogul am Standort Herdorf. Viele seien schon lange hier tätig und fühlten sich mit dem Werk verbunden. Dadurch erkläre sich auch das hohe Durchschnittsalter von 41 Jahren. Gerade die älteren Mitarbeiter seien durch ihr „know-how“ wertvoll für das Unternehmen, betonten Wülbers und Schneider.
Ein zunehmendes Problem sei es, qualifizierte Auszubildende zu finden. Dabei engagiere man sich sehr in diesem Bereich. So kooperiere man beispielsweise mit anderen Unternehmen aus der Region in einem Ausbildungsverbund. Wülbers sieht tendenziell ein abnehmendes Interesse bei Jugendlichen an Naturwissenschaften und technischen Berufen. Auch hätte der ländliche Raum infrastrukturelle Nachteile gegenüber Ballungszentren, z.B. beim ÖPNV.
Laut Wehner sei ein Trend zu beobachten, dass insbesondere Hochqualifizierte abwandern würden. Umso wichtiger sei es, dass Betriebe den Kontakt mit den Schulen suchen und über die beruflichen Möglichkeiten sowie Perspektiven in der heimischen Region informieren.