Wasserbauer und Schleusenpersonal in Koblenz legen am Donnerstag die Moselschifffahrt lahm
KOBLENZ – Wasserbauer und Schleusenpersonal in Koblenz legen am Donnerstag die Moselschifffahrt lahm. –
Eskortiert von Bereitschaftspolizei zu Land und Wasserschutzpolizei auf der Mosel zogen die Streikenden mit Trillerpfeife, Transparenten und Fahnen durch Koblenz bis zum Deutschen Eck. Viele Kunden mußten am Donnerstag auf ihre Kohle warten. Eine stattliche Anzahl Frachter lagen im Unter- oder Oberwasser an der Schleuse Koblenz fest. Eine Dimension von Fracht die eine Güterzuglänge von Koblenz bis Mainz füllen würde. So grau wie der Himmel an diesem Tag, war auch die Laune einiger Mitarbeiter der Wasserschifffahrtsdirektion Koblenz. Hier arbeiten viele Auszubildende und genau so viele Menschen über 50, denen bei einer Frühpensionierung eine Menge Geld bei der Rente fehlen würde. Erste Erfolge zeichnen sich nach dem Streik ab, der auf einem Rheinschiff endete. Verkehrsminister Ramsauer ist endlich zu einem Gespräch bereit. Der Warnstreik, an dem 250 Betroffene aus Mainz, Trier und Koblenz teilnahmen, darunter 80 Auszubildende, richtete sich gegen die geplante Reform der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung. Das Bundesverkehrsministerium will unter anderem die Wasser- und Schifffahrtsdirektionen auflösen und zu einer Generaldirektion mit Sitz in Bonn zusammenführen. Damit ist nach Angaben von Ver.di der Bestand der Wasser- und Schifffahrtsdirektion in Mainz massiv gefährdet. Geplant sind zudem deutliche Personaleinsparungen. Die Gewerkschaft fordert den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen sowie Maßnahmen zur Arbeitsplatzsicherung und Personalentwicklungsmaßnahmen. In der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung in Rheinland-Pfalz sind derzeit rund 1.200 Menschen beschäftigt. Ver.di befürchtet einen Personalabbau in einer Größenordnung von 300 bis 400 Beschäftigten. (mabe) Fotos: Becker