„Vorsorge verhindert Gebärmutterhalskrebs“

BERLIN – Studie belegt großen Nutzen eines frühen Impfschutzes. „Vorsorge verhindert Gebärmutterhalskrebs“ –

Die Ständige Impfkommission des Bundes (Stiko) empfiehlt nachdrücklich die Impfung gegen Humane Papillomviren (HPV) für alle Mädchen zwischen 12 und 17 Jahren, bis zum 18. Geburtstag. In der Vergangenheit hatte es teilweise heftige Diskussionen über Wirksamkeit und mögliche Nebenwirkungen gegeben. „Jetzt steht fest: Eine Impfung schützt vor den HP-Viren, die für 70 bis 80 Prozent aller Gebärmutterhalskrebserkrankungen verantwortlich sind. Bei kompletter Durchimpfung der weiblichen Bevölkerung könnten wir auf einen Rückgang der Sterbefälle um 70 Prozent hoffen“, erklärt MdB Erwin Rüddel. Der Abgeordnete wies erläuternd darauf hin, dass junge Mädchen hierzulande vergleichsweise spät einen Impfschutz gegen humane Papillomviren erhalten, viele aber auch gar keinen. Der Schwerpunkt liege derzeit bei den 17Jährigen, von denen 40 Prozent geimpft seien. Primäre Zielgruppe sollten jedoch die 12 bis 13jährigen Mädchen sein, da die Impfung möglichst vor dem allerersten sexuellen Kontakt erfolgen sollte. In Deutschland weise aber nur eines von zehn Mädchen dieser Altersgruppe einen HPV-Impfschutz auf, während es beispielsweise in Großbritannien und Portugal acht von zehn seien.

Diese Ergebnisse zeigt eine aktuelle Studie des Wissenschaftlichen Institutes der PKV (WIP), in der Arzneiverordnungsdaten von Privatversicherten ausgewertet wurden. Nachdem im Jahr 2007 die private Krankenversicherung 166.000 Verordnungen einer HPV-Impfdosis verzeichnet hatte, sanken von 2007 zu 2008 die Impfzahlen jedoch um mehr als ein Drittel und im darauf folgenden Jahr 2009 nochmals um die Hälfte. Dazu sagt Rüddel: „Die Impfung bietet zuverlässigen Schutz gegen bestimmte HPV-Typen, die für die große Mehrzahl der durch HPV verursachten Gebärmutterhalskrebserkrankungen verantwortlich sind. In Deutschland müssen wir jährlich etwa 5.500 Neuerkrankungen und 1.500 Sterbefälle aufgrund von Gebärmutterhalskrebs registrieren.“

Besonders betont Rüddel, dass die Kosten der HPV-Impfung sowohl von der privaten als auch von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen werden. Da der größte Impferfolg dann zu erwarten ist, wenn es noch keinerlei sexuelle Kontakte gegeben hat, werden die Kosten für die Impfung allerdings nur vom 12. Lebensjahr bis zum 18. Geburtstag von den Kassen übernommen.

„Natürlich kann sich jede Frau gegen HPV impfen lassen. Da aber die Wirkung der Impfung mit steigendem Lebensalter abnimmt, müssen Frauen ab 18 die Impfung in der Regel selbst bezahlen“, fügte Rüddel erläuternd hinzu.

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