Vom 11.- 15. Juni ist Neuwied Gastgeberstadt einer Delegation aus Palau

NEUWIED – Vom 11.- 15. Juni ist Neuwied Gastgeberstadt einer Delegation aus Palau, die an den Special Olympics in Berlin teilnimmt.

Palau ist ein Inselstaat im indischen Pazifik, etwa 880 km östlich der Philippinen gelegen.  Der Staat besteht aus sechs Inselgruppen und hat ca 19.000 Einwohner, die vorwiegend von Fischfang, Landwirtschaft und Tourismus leben. Palau ist vor allem als Tauchparadies bekannt. Aufgrund seiner Lage, nur wenige Meter über dem Meeresspiegel, ist Palau besonders in den Küstenregionen, in denen die meisten Menschen wohnen, vom Klimawandel stark betroffen.

Auf der UN -Vollversammlung 2011 erhob der damalige Präsident die Forderung, in einem Rechtsgutachten zu untersuchen, inwieweit eigentlich die Staatengemeinschaft für die Folgen des Klimawandels verantwortlich zu machen wäre. Und auf der Klimakonferenz in Glasgow 2021 erklärte der palauische Präsident Surangel Whipps Jr.: „Wenn diese Inseln untergehen, haben wir die Kultur, die Sprache, die Identität der Menschen verloren.“

Die Frage der Verantwortlichkeit der Staatengemeinschaft ist bis heute ungeklärt. Sie rückte wieder ins Bewusstsein, als die grüne Außenministerin Annalena Baerbock im letzten Jahr Palau besuchte und davon sprach, dass Länder, die besonders schwer vom Klimawandel betroffen sind, von den Verursachern entschädigt werden müssten. Es sei schlicht unfair, so Baerbock, dass die knapp 19.000 Einwohner von Palau zur Klimakrise so gut wie nichts beigetragen hätten und trotzdem am härtesten betroffen seien.

Die Auswirkungen des Klimawandels sind global, betreffen aber einzelne Regionen unterschiedlich stark und unterschiedlich schnell. Daher ist es gut, die Gastgeberrolle Neuwieds zum Anlass zu nehmen, auf diese Zusammenhänge hinzuweisen. Damit ist auch die Frage verbunden, wie wir vor Ort dazu beitragen, die Themen Klimawandel und Klimaschutz auf unsere Agenda zu setzen.

„Mit der Entscheidung zu Standortprüfungen von Windkraft- und Photovoltaikanlagen begibt sich Neuwied endlich auf den Weg, mit erneuerbaren Energien die Energiewende ernsthaft anzugehen und leistet damit einen großen Beitrag für das Ziel der Klimaneutralität bis 2045“, sagt Elisabeth Freise, stellvertretende Sprecherin der Grünen-Fraktion im Neuwieder Stadtrat.

Unter der Prämisse, wie stark die CO2- Einsparungen sein könnten, sind auch die für Neuwied vorliegenden Konzepte zum Klimaschutz und zur Verkehrsentwicklung zu betrachten. Global denken, lokal handeln! Zu dieser nicht ganz neuen Erkenntnis kann der Besuch aus Palau beitragen. Herzlich willkommen!

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