Vertreter des Zoo Neuwied beim Tierschutzbeauftragten in Berlin

Foto ZooNEUWIED/BERLIN – Vertreter des Zoo Neuwied beim Tierschutzbeauftragten in Berlin – Bätzing-Lichtenthäler löste Versprechen ein – „Ich werde mich für ihre Belange in Berlin stark machen“, so hatte Sabine Bätzing-Lichtenthäler beim Besuch des Zoos in Neuwied im April versprochen. Nun war eine Delegation aus Oberbürgermeister Nikolaus Roth, Zoodirektor Mirko Thiel, dem Bundesvorsitzenden der Zooförderer Dieter Rollepatz sowie dem Vorsitzenden des Fördervereins von Zoo und Tierpark Berlin Thomas Ziolko in Berlin, um dem Tierschutzbeauftragten der SPD-Bundestagsfraktion Heinz Paula ihre Bedenken zu aktuellen Themen vorzutragen. Paula war verhindert und wurde vom Tierschutzbeauftragten der letzten Wahlperiode und jetzigen agrarpolitischen Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Dr. Wilhelm Priesmeier vertreten. Priesmeier, seines Zeichens Tierarzt, stellte klar, dass der Antrag der SPD den Wildtierhandel betreffend, nicht gegen Zoos gerichtet sei. Es gehe vielmehr um Wildtierhandel und -haltung im privaten Haushalten sowie das Verbot von Tierbörsen. Der ehemalige Tierschutzbeauftragte räumte ein, dass man mit präziseren Formulierungen die Sorgen der Zoos von vorneherein hätte vermeiden können.

Zu dem derzeit von der Bundesregierung und Frau Ministerin Ilse Aigner (CSU) in Auftrag gegebenen Säugetiergutachten kritisierten die Besucher vor allem die Zusammensetzung der Kommission, die das Gutachten erstellt. „Die dort vertretenen Organisationen sind grundsätzlich gegen Zoohaltung jeglicher Art“, konstatierte Rollepatz, der im Namen aller Zoos sprach.  „Ich werde beim Verbraucherschutz- und Landwirtschaftsministerium nachfragen, wie die Kommission zur Erarbeitung des Säugetiergutachtens zusammengesetzt ist und nach welchen Kriterien dies erfolgt ist. Frau Aigner soll dazu Auskunft geben“, so Bätzing-Lichtenthäler. Auch die Wissenschaftlichkeit des Gutachtens wurde seitens der Besucher in Frage gestellt. Derzeit ruht die Arbeit am Gutachten. Priesmeier sagte den Gesprächsteilnehmern zu, den Tierschutzbeauftragten der nächsten Wahlperiode vor allem für dieses Anliegen zu sensibilisieren. Zusammenfassend formulierten die Neuwieder Gäste ihre Sorge, das viele kleine Einzelmaßnahmen den Eindruck erweckten, als seien Zoos nicht gewollt . „Dabei haben die Zoos in einem Jahr mehr Besucher, als die 1. und 2. Bundesliga zusammen.“, so Zoodirektor Thiel, der allerdings ob dem kalten und nassen Frühjahr Besucherdefizit für 2013 prognostiziert. Die Delegation bat die Politik, aber auch die Medien, um einen sensibleren Umgang, da öffentlichkeitswirksame Skandalkampagnen immer auch zu weniger Besuchern und damit weniger Einnahmen führten. „Durch unbedachte Kampagnen werden Zoos teilweise in Existenznöte getrieben“, verdeutlichte Oberbürgermeister Roth die verheerenden Folgen. Bätzing-Lichtenthäler versprach den engen Kontakt zu den Neuwiedern zu halten und das Verfahren beim Säugetiergutachten in der nächsten Wahlperiode kritisch zu begleiten.

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