Verkehrstrassen als Energietrassen nutzen
RHEINLAND-PFALZ – Verkehrstrassen als Energietrassen nutzen
In einem von der Initiative Südpfalz-Energie (ISE e.V.) organisierten Gespräch mit dem Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing haben der Landesverband Solarenergie Rheinland-Pfalz (LSE e.V) und der Verband für Wirtschaft und Umwelt (VWU e.V.) auf das große Flächenpotential des Bundes an Autobahnen und Bundesstraßen hingewiesen, das für Erneuerbare Energieanlagen zu Verfügung stehen kann.
Bereits früher haben die Verbände eine Doppelnutzungsmöglichkeit von Verkehrsflächen bspw. bei Parkplatzüberdachungen oder bei Überdachungen von Schienentrassen und Bundesautobahnen gefordert. Während es in der Schweiz und Österreich schon einige Modellprojekte dazu gibt, sei man in Deutschland noch sehr zurückhaltend zu dieser Form der Doppelnutzung von Flächen. Die derzeitige Energiekrise zeige aber, dass eine Senkung der Energiekosten nur mit einem massiven Ausbau der erneuerbaren Energieanlagen zu bewerkstelligen sei. Deshalb müssten nicht nur alle Bremsen beim Ausbau von Solar- und Windkraft gelöst werden, sondern auch leicht verfügbare Flächen, wie sie der Bundesverkehrsminister verwaltet, schnellstmöglich für Energieanlagen zu Verfügung stehen.
Nach Berechnungen der Initiative Südpfalz-Energie könnten alleine die Autobahnen in Deutschland mit einer Länge von mehr als 13.000 km und einer Breite von ca. 30 m (vierstreifiger Ausbau) in Deutschland für PV-Anlagen eine Fläche von theoretisch maximal 40.000 ha bereitstellen. „Das hat nicht nur energetische Vorteile, sondern damit wird auch die Asphaltdecke von Sonnenstrahlen geschützt und die Schallemissionen reduziert“, sage Wolfgang Thiel, Vorsitzender der Initiative Südpfalz-Energie e.V..
Der Landessolarverband und der Wirtschaftsverband VWU unterstützen die Forderung von ISE e.V. nach einer Pilotanlage für Autobahnphotovoltaik in der Südpfalz im Wahlkreis des Bundesverkehrsministers. Volker Wissing sagte eine Prüfung dieser Forderung zu.