ÜBER 1.000 Trauergäste aus aller Welt begleiten Carl Fürst zu Wied auf seinem letzten Weg
NEUWIED – ÜBER 1.000 Trauergäste aus aller Welt begleiten Carl Fürst zu Wied auf seinem letzten Weg – Ein letztes Halali – Bewegender Abschied von Carl Fürst zu Wied auf dem Friedhof von Schloss Monrepos. –
Zahlreiche blaublütige Trauergäste waren im Neuwieder Schloss angereist. Teilweise recht unspektakulär, vom Bahnhof mit einem gecharterten Linienbus. Ihre mitgebrachten Blumenkränze lehnten an der Eingangsmauer zum Schloss. Wer vor dem Schloss auf die historische Kutsche wartete, mit dem der Fürst aus dem Schloss zur Trauerfeier in die Marktkirche gebracht wurde, wartete vergeblich. Der war in einem normalen Fahrzeug eines Neuwieder Bestatters in die Marktkirche gekommen, wo die Bevölkerung ab 10:00 Uhr Abschied von dem achten Fürsten zu Wied nahm, der im Alter von nur 53 Jahren aus dem Leben geschieden war. Während im Wechsel die Neuwieder Abordnungen von Feuerwehr, Schützen, Ehrengarde und Burgmannen Totenwache am Sarg des Verstorbenen hielten, trugen sich hunderte Menschen aus nah und fern ins Kondolenzbuch ein. Der Fürst war in vielen Gremien und Ehrenämtern tätig, war aktiver Jäger und Schütze und vielen Menschen freundschaftlich verbunden. Die Marktkirche war mit 800, zur Trauerfeier eingeladenen Gästen, schon weitestgehend überfüllt und auf dem Marktplatz verfolgten hunderte Menschen die Feierlichkeiten bei einer Lautsprecherübertragung. Nach den einfühlsamen Worten, die Pfarrer Zupp in seiner Ansprache fand, hatte der sichtlich bewegte Neuwieder Oberbürgermeister das Wort, der den Verstorbenen als herausragende Persönlichkeit bezeichnete, dessen Verlust herbe Einschnitte im Leben der Angehörigen bedeute.
Der musikalische Rahmen der Trauerfeierlichkeiten wurde vom Kirchenchor der Marktkirche und Mitgliedern anderer Neuwieder Chöre, insgesamt von 46 Sängerinnen und Sängern, gestaltet. Im Anschluss an die Einsegnung wurde der mit der Fahne des Fürstenhauses zu Wied bedeckte Sarg von Ehrengardisten zum Leichenwagen getragen. Während der siebt Fürst zu Wied noch mit einer Kutsche, der ein Autocorso folgte, zum Friedhof in Monrepos gefahren wurde, folgten dem Wagen mit dem Sarg, nun 14 Linienbusse. Etwa 1.000 Menschen begleiteten Carl Fürst zu Wied auf seinem Weg zur letzten Ruhe auf dem Familienfriedhof unterhalb von Schloss Monrepos.
Unter den Trauergästen, als Vertreterin der Landesregierung Wirtschaftsministerin Evelyne Lemke, zahlreiche Bürgermeister und der Landrat des Kreises Neuwied, Vertreter des Stadtrats und aus Berlin MdB Erwin Rüddel. Die Jägerschaft trug den Sarg zum Grab und eine 34 köpfige Jagdhornbläsergruppe ließ das letzte Halali erschallen. Ein emotionaler Moment für alle die am Grab standen.
Pfarrer Dr. Georg Schwikhart übergab nach seinem Segen, die Fahne mit dem Wappen der Fürsten zu Wied, die auf dem Sarg gelegen hatte, an den 15jährigen Erbprinz Maximillian zu Wied. Worte brauchte diese Geste keine, denn der Prinz wird einmal die Aufgabe haben, die Familientradition fort zu führen. Nachdem auch die letzten Trauergäste am Grab Abschied genommen hatten, starteten die gecharterten Busse wieder Richtung Neuwied. Die Fahnen vor und auf dem Neuwieder Schloss werden noch einige Tage auf Halbmast wehen. Der Friedhof der Familie zu Wied auf Monrepos wird noch bis Sonntag zugänglich sein, bevor das eiserne Tor wieder abgeschlossen wird. Fotos: mabe