Trabant Freunde treffen sich in Döttesfeld

Trabi IMG_5598DÖTTESFELD – Trabitreffen in Döttesfeld – Trabi IMG_5588Die kleine Westerwaldgemeinde im Kreis Neuwied hat mancher neue Trabifan auf der Deutschlandkarte erst lange suchen müssen. Andere wieder, wie die Trabifreunde aus der Eifel und die seit fünf Jahren bestehende 20köpfige Gruppe aus dem Bergischen Land freuen sich immer wieder,  auf das dreitägige Treffen bei den Westerwälder Trabifreunden in Döttesfeld. Brennholz zum Wärmen und zum Grillen haben sie reichlich mitgebracht, ebenso gute Laune. Hier ist ihre Bühne. Aufgemotzte DDR Oldtimer mit Wohnanhängern, Dachzelten und Klappwohnwagen reihen sich auf der ziemlich aufgeweichten Wiese unterhalb des Schützenhauses aneinander. Im geheizten Schützenhaus sind Sanitäranlagen und es gibt Frühstück, Zwiebelkuchen mit Federweißem, eine Tombola, Kinderbelustigung und einen Schießwettbewerb. Man ist ja hier schließlich beim  Schützenverein Döttesfeld zu Gast. Der Bürgermeister Martin Fischbach, Vereinsmitglied beim Schützenverein, ist auch Ehrenmitglied bei den Trabifreunden. So klärt sich manches recht schnell und wird problemlos geregelt. Gerade das kameradschaftliche und freundliche der Döttesfelder und der Trabifans schätzt Sandra Hagen, die mit Mann und Sohn aus dem Kreis Gummersbach mit ihrem himmelblauen Schmuckstück, Baujahr 1960, gekommen ist. Bei ihr gibt es gerade frisch gebrühten Kaffee und Nusskuchen für die Mädels im Zelt. Die Herren stehen am Grill und fachsimpeln. Jeder von ihnen hat daheim zwei bis fünf Fahrzeuge. Drei hat Rainer Hagen diesmal dabei. Daheim wird gerade in der Schrauberwerkstatt an einem Rennracer, zumindest von außen, gewerkelt.  Stolz zeigt er schon mal vorab  ein Handyfoto. Sohn Leon freut sich schon drauf, den zu fahren wenn er 18 Jahre ist.

Knapp 32.500 Trabis waren nach den jüngsten Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamts in Flensburg im Januar bundesweit zugelassen. Doch das Auto mit 26 PS wird immer seltener. 1993 gab es  920.000 Exemplare, vorwiegend in den fünf Bundesländern im Osten und in Ost-Berlin. Auch heute werden die meisten Trabis im früheren DDR-Gebiet gefahren. Spitzenreiter bei den Liebhabern der alten Autos ist Sachsen mit zurzeit noch mehr als 8.600 Fahrzeugen. Bis April 1991 baute die Firma Sachsenring im sächsischen Zwickau millionenfach das legendäre Auto, das gerne als «Rennpappe» belächelt wurde.

Der Import-Neuwieder Maik ist in Dessau aufgewachsen, seine Polizeiuniform und sein Volkspolizeifahrzeug der Marke Trabi erstand er vor Jahren bei einem Verwandtenbesuch. Heute in Döttesfeld begrüßt er an einer roten Ampel die Neuankömmlinge. Bis Mittag sind 80 Fahrzeuge angemeldet. Manche sind schon ein paar Tage da und andere noch unterwegs, denn Anreisen von 700 Kilometern und mehr sind nichts Außergewöhnliches. Für ein Wochenende unter Freunden und ein Wiedersehen im Westerwald investiert man gern Zeit und Sprit. Wenn auch der frischgemähte Platz eine aufgeweichte Piste ist, Hauptsache die Stimmung ist gut? Dafür sorgen nicht zuletzt die Westerwälder Trabifreunde, die sich zum  25jährigen Treffen im nächsten Jahr bestimmt noch eine Menge einfallen lassen. (mabe) Fotos: Becker

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