Tierheim im ungarischen Bekescsaba – Teil zwei

SCHÜRDT – BEKESCSABA – Hunde und ungarische Tierfreunde sind für jede Hilfe dankbar –

Ein Dutzend Kartons, etliche Tüten und andere Gegenstände erfreuten die Initiatoren des Tierheims in Bekescsaba. Die Fellfreunde aus Deutschland, Ingeborg Macher aus Mülheim-Kärlich und Wolfgang Wachow aus Schürdt, hatten die Reise über knapp 1.400 Kilometer hinter sich gebracht und waren von Beata Molnar mitten in der Nacht herzlich begrüßt worden. Sonnig zeigte sich der Samstag in Ungarn, kurz vor der rumänischen Grenze. Der sonnige Tag sollte noch anstrengend, glücklich, aber auch traurig werden. Das Frühstück war schnell erledigt und die Arbeit macht sich nicht von alleine. Gemeinsam mit Erika Wicker aus Kecskemet und Bea gehen Inge und Wolfgang daran den Transporter zu leeren, die vielen Spenden zu entladen und im Lager unterzubringen. Jede kleine Spende, ob Hundezubehör, Körbchen, Leinen, Näpfe oder Hundenahrung, hilft den ungarischen Tierfreunden, erleichtert ihnen und ihren Schützlingen das Leben. Schützlinge, die haben sie mehr als genug und jeden Tag werden es mehr. Die Fellfreunde aus Deutschland machen ihr Möglichstes. Vermitteln Tiere, holen sie ab und bringen sie zu den neuen Haltern. Aber auch in Ungarn, in Österreich und anderen europäischen Staaten werden Hunde von den ungarischen Tierschützern und ihren Freunden vermittelt. Durch das sonnige Bekescsaba, das sich im Innenstadtbereich kaum von anderen europäischen Städten unterscheidet, geht es an den Rand der Stadt, wo das Tierheim untergebracht ist. Der erste Eindruck ist umwerfend, lässt einen tief durchatmen. Wohin man auch sieht, Zwinger an Zwinger, Hunde aller Größen und Rassen. Am Haupteingang fällt eine Doppelbox auf, die zwei Türen hat und drei Tafeln auf ungarisch die Nutzung beschreiben. Das sind Babyklappen für Hunde. Damit will der Tierschutzverein das wilde Aussetzen von Hunden eindämmen und wenn möglich unterbinden. Die Hundehalter sollen die Möglichkeit erhalten die Tiere anonym abgeben zu können. Bea teilt mit dass das auch schon recht gut angenommen werde. Es kommen aber nicht nur Menschen die Tiere abgeben, sondern auch suchen oder sich zulegen wollen. Wenn Zweibeiner in die Nähe ihrer Unterkünfte kommen werden die Hunde mobil, bellen, stellen sich an den Zaun oder bleiben auch einfach nur liegen oder sitzen, warten ab ob der Mensch bei ihnen stehen bleibt. Im Innenbereich des Geländes laufen auch etliche Hunde frei herum. Unter ihnen ein bildhübscher Dalmatiner. Für den, so Kati, hat sich noch nicht einer interessiert. In einer Box sitzt eine Hündin mit ihrem, erst wenige Wochen jungem Welpen. Kati versucht sie für ein verwaistes Hundbaby sie als Amme zu gewinnen. Etliche Innenräume sind mit Hunden belegt die am Abend mit auf die Reise gehen. 15 Hunde stehen auf der Reiseliste. Inge Macher hat eine große Tüte mit, gefüllt mit Leckerchen für die Hundis. Bereich für Bereich geht sie durch und gibt jedem Hund etwas. 212 Hunde erhalten so ihr Mitbringsel, ein kleiner Trost dafür, dass sie im Heim bleiben müssen. Die 15 Reiseteilnehmer wurden vom Tierarzt noch einmal untersucht und für reisefähig erklärt. Die Papiere sind geordnet, die Hunde nummeriert, die Transportkisten mit den Fotos der Tiere gekennzeichnet. Beim Rundgang steht in einer der letzten Boxen in einem vierköpfigen Rudel ein Briard aufrecht am Zaum. Am buschigen Kopf ist nur die Zunge deutlich zu erkennen. Spontan fällt für Wachow die Entscheidung. Der kommt mit, wird die Stelle für den, drei Tage vor Weihnachten, verstorbenen Hovawartrüden Eduard einnehmen. Die Tierschützen machen mit. Der Hund wird umgehend zum Tierarzt gebracht, untersucht und reisfertig gemacht. Die Papiere sind schnell zusammengestellt, denn hier im Tierheim herrscht Ordnung. Traurig wird es als man zum ehemaligen Krematorium kommt. Die Vorstellung an die herzlose Tötung der vielen Hunde und Katzen ist schlimm. Da ist es beruhigend zu wissen dass die Tierschützer einen Riegel davor geschoben haben. Am ehemaligen Ofen liegt eine alte Labradorhündin. Sie ist blind und nicht mehr so richtig flott auf den Beinen. Wenn sie aber Stimmen hört ist sie putzmunter, lässt sich streicheln und auch Leckerchen geben. Bis vor wenigen Wochen lebte hier noch ein dreibeiniger Hund. Der hat nun nach langer Suche auch ein neues Zuhause gefunden. Junge Schülerinnen sind den ganzen Tag im Tierheim und beschäftigen sich mit etlichen Tieren. Gehen mit ihnen spazieren oder spielen mit ihnen auf dem Gelände. Fünf Stunden erleben Inge und Wolfgang das Tierheim, dann geht es in die Stadt zum Essen und anschließend ins Quartier zur Ruhephase vor der nächsten langen Reise. (wwa) Fotos: Wachow

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Inge Macher und Dr. Erika Wicker

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Spenden werden entladen

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Dr. Erkia Wicker mit einem Dankesschreiben

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Sie hat zwei Hunde aus Bekescsaba

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gerade neu reingekommen – ein Junghund

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So sah Palcsi – jetzt Janosch – aus, als er im Tierheim landete

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