„Tau-Ziehen“ Tierische Geschichte mit menschlichen Zügen

SCHÜRDT – „Tau-Ziehen“ nennt Heimatdichter Manfred Scharte aus Schürdt die tierische Geschichte mit menschlichen Zügen.  –

Ein Esel mit Geschirr und Bügel,

steht in der Mitte, hält die Zügel.

Als Schiedsrichter muss er entscheiden,

wer Sieger wird, von diesen beiden:

Ein Schäfchen und ein Ochse streiten,

was wichtig ist in diesen Zeiten.

Der Ochse kämpft um Geld und Macht,

ans Schäfchen wird da nicht gedacht.

Das Schäfchen möchte friedlich grasen,

geduldig auf dem kargen Rasen.

Es möchte nur den Hunger stillen,

doch das ist gegen Ochsens Willen.

Das Schaf kann sich so sehr bemühen,

doch kann der Ochse fester ziehen.

Den Kopf gesenkt, mit Hufen scharren,

zieht er mit Macht, den Eselskarren.

Der Esel möchte zwar gern schlichten,

doch muss er kläglich drauf verzichten.

Der Esel kommt schon sehr ins Schwanken,

muss zu dem Ochsen rüber wanken.

Als Schiedsrichter hat er begonnen,

doch hat die Macht auch ihn gewonnen.

Drum muss das Schäfchen sich begnügen,

und sich der Macht bescheiden fügen.

Solidarität und Nächstenliebe,

wird zermalmt im Macht-Getriebe.

Ob Gier nach Reichtum und nach Macht,

den Ochs und Esel glücklich macht?

Es bleibt die eine Frage offen,

ist auf Gerechtigkeit zu hoffen?

 

Schürdt: 22.Dezember 2012

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