„Tag der offenen Moschee“

Kirche 2736NEUWIED – „Tag der offenen Moschee“- bei der Ahmadiyya Muslimgemeinde Neuwied – Erst im letzten Sommer war die Moschee in der Neuwieder Matthias Erzbergerstraße vom Kalifen Hadrat Mirza Masroor Ahmad eingeweiht worden .Das geistliche Oberhaupt der Ahmadiyya Gemeinde war aus England gekommen, um die 40. Moschee seiner Gläubigen in Deutschland einzuweihen. Im Vorfeld hatte es in der Nachbarschaft Proteste gegen den Bau einer Moschee gegeben. Inzwischen hat sich herumgesprochen, dass die Gemeindemitglieder aus Neuwied, friedliche und freundliche Bürger des Landes sind, die ihre Steuern zahlen und ihre Kinder in die regionalen Schulen und Kindergärten schicken.

Einige der Klassenkameraden und Kindergartenfreunde waren mit Eltern und Geschwistern zum Tag der offenen Moschee gekommen. Während sich die Erwachsenen im Gebetsraum eine Islamausstellung erklären ließen, hüpften die Kleinen auf der Hüpfburg oder probierten indische und pakistanische Köstlichkeiten. Ahmad, der Empfangsbeauftragte, führte durch die Räume. Er ist in Andernach geboren, lies er wissen. Er ist der Jüngste von sechs Geschwistern, die sein Pakistanischer Vater durch Straßenkehren und Minijobs im Niedriglohnbereich ernähren musste. Seine Mutter so erzählt er, trägt traditionell die Burka, das Kleidungsstück, das nur die Augen freigibt. Bei den Schwestern ist es nur noch gelegentlich das Kopftuch, was sie freiwillig in der Öffentlichkeit tragen.

Deutschland sei die Heimat der Familie geworden, seit in Pakistan ihre Religion verboten wurde. Im Rheinland, speziell in Neuwied und Koblenz, werden die Ahmadiyyies akzeptiert, mehr noch, viele Menschen begegnen ihnen freundlich. Die Gläubigen sehen sich als Mitglieder einer Friedensreligion und öffnen gern ihre Heiligen Stätten für Interessierte. Die sind auch am Tag der offenen Tür, freundlich empfangen und gastlich bewirtete worden. Wer von den süßen Köstlichkeiten, die immer wieder frisch aus der Gemeindeküche ins Zelt getragen wurden, begeistert ist, kommt bestimmt im nächsten Jahr wieder, auch wenn er wie Jan und Julia aus Irlich, die mit ihren Eltern gekommen sind, katholischen Glaubens und mit ihrer Religion eigentlich hochzufrieden sind.

Der Tag der Offenen Moschee sollte als Informationstag gesehen werden, um Verständnis für die Kultur, der hier lebenden Andersgläubigen hautnah kennenzulernen. In einer Stadt wie Neuwied, wo schon 350 Jahre Religionsfreiheit erfolgreich praktiziert wird, ist die Ahmadiyya Muslim Gemeinde auf einem guten Weg.

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