Tag der Deutschen Einheit in Koblenz
KOBLENZ – Tag der Deutschen Einheit in Koblenz –
Der Ort an dem der 25. Jahrestag der Deutschen Einheit in Koblenz mit einem ökumenischen Gottesdienst begangen wurde, war mit Bedacht gewählt. Die am Zusammenfluss von Rhein und Mosel gelegene Pfarrkirche ist die älteste Kirche von Koblenz. Das geschichtsträchtige Gotteshaus ist ein hervorragendes Beispiel romanischer Baukunst am Mittelrhein. Es bildete im frühen und hohen Mittelalter das kulturelle und religiöse Zentrum von Koblenz, obwohl die Kirche bis Ende des 13. Jahrhunderts noch vor den Toren der Stadt lag. Ihre heutige Gestalt verdankt sie den Baumaßnahmen des 12. und 19. Jahrhunderts.
In dieses Kleinod waren am frühen Nachmittag, geladene Gästen aus Stadt und Stadtrat, der Innenminister sowie der Bundesminister und EKD-Präses a.D. Dr. Jürgen Schmude als Gastredner gekommen. Die Liturgie lag in Händen von Superintendent Rolf Stahl und Pfarrer Stefan Wolf, der die Gäste im Katholischen Gotteshaus herzlich willkommen hieß.
Für den musikalischen Rahmen des feierlichen Festaktes zum 25. Jahrestag der Deutschen Einheit, sorgte der Posaunenchor des evangelischen Gemeindeverbands Koblenz unter der Leitung von Werner Höss. An der Orgel kein Geringerer als Professor Anton Höhnen. Es gab nicht viele leere Plätze bei der Gedenkfeier. Trotz des herrlichen Spätsommerwetters, wo viele Menschen in der Natur unterwegs waren, hatte sich das Geschichtsträchtige Gotteshaus gegen 14:00 Uhr gefüllt. Innenminister Roger Lewentz resümierte, dass Oberbürgermeister Prof. Dr. Hofmann- Göttig keinen authentischeren Gastredner hätte verpflichten können, als den 1936 in Insterburg geborenen Dr. Jürgen Schmude. Er war Zeitzeuge der ersten Stunde der Wiedervereinigung, kannte die Politiker der Wende und wusste um Hintergründe und Fakten. Sowohl politisch als auch im Kirchenalltag.
Während der 1953 in Leipzig geborene Koblenzer Oberbürgermeister die Flucht seiner Eltern als Kleinkind nicht bewusst wahrgenommen hat, hatte der 1963 geborene Rheinland Pfälzische Innenminister nur noch mit der Abwicklung der Wende im Kabinett von Rudolf Scharping zu tun. Drei emotionale Festreden, die zum Nachdenken anregten. Gerade im Hinblick auf eine kommende Zeit wo Deutschland sich wieder neu ordnen muss und viele Menschen unterwegs sind eine neue Heimat zu finden.
Die Altardekoration zum Erntedank, nahm der katholische Hausherr der Sankt Kastor-Gemeinde zum Anlass, ein Dankgebet auszusprechen, für 25 Jahre Einheit und Frieden und Freiheit. Nach dem Segen und der gemeinschaftlich gesungenen Nationalhymne begleitet von Posaunenchor und Orgel, zog der Klerus in die Sakristei und die Gottesdienstbesucher strömten auf den Kirchplatz. Dort gab es noch bei strahlendem Sonnenschein Gelegenheit sich auszutauschen. (mabe) Foto: Marlies Becker