Studierende der Hochschule Koblenz auf Gewässerexkursion
KOBLENZ – Studierende der Hochschule Koblenz auf Gewässerexkursion im Landkreis Mayen-Koblenz – „Limnologie“ befasst sich mit Binnengewässern als Ökosystem und gehört zum Lehrplan des Studiengangs „Wasser- und Infrastrukturmanagement“ im Fachbereich Bauwesen der Hochschule Koblenz. Um das in diesem Seminar bereits erlernte Wissen in der Praxis zu vertiefen, besuchten Studierende dieses Studiengangs nun im Rahmen einer Exkursion verschiedene Orte des Landeskreises Mayen–Koblenz. Sie wurden dabei tatkräftig unterstützt von der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord in Koblenz, insbesondere von deren Mitarbeiterin Alexandra Steinebach.
Neben ökologischem Basiswissen erhielten die Studierenden im Rahmen dieser Lehrveranstaltung Kenntnisse im Bereich Gewässerstruktur, Artenbestimmung und Gewässerentwicklung, nachdem sie bereits an der Hochschule verschiedene regionale Gewässer bezüglich ihrer Lebensgemeinschaften, Gewässerstruktur und Entwicklung analysiert hatten. Im Rahmen der Exkursion konnten sie die im Vorfeld gewonnenen Eindrücke überprüfen und nachvollziehen.
Wie die eigendynamische Gewässerentwicklung zu fördern ist und die Gewässerstrukturen zu verbessern sind, lernten die Studierenden an zwei regionalen Vorzeigemaßnahmen. Neben einer großflächigen Renaturierungsmaßnahme der Verbandsgemeinde Maifeld am Schrumpfbach bei Münstermaifeld untersuchten sie die Nettemündung als größtes Renaturierungsprojekt des Kreises Mayen-Koblenz. Besonders gut sichtbar sind die Wirkungen von Starkregen auf die Gewässerentwicklung am Schrumpfbach. Da der Aufstieg von Fischen und Wirbellosen an den heimischen Gewässern zu gewährleisten ist, besichtigte die Gruppe auch verschiedene Durchgängigkeitsmaßnahmen. Hierbei sahen sich die Studierenden in Ochtendung die 2015 durch die Kreisverwaltung Mayen-Koblenz durchgeführte Wehrumgestaltung an der Korbsmühle und den 1996 angelegten Umgehungsbach am Nettegut in Weißenthurm an. Die Studierenden konnten so verschiedene Ausführungsvarianten besichtigen. Dabei lernten sie, die Vor- und Nachteile der einzelnen Maßnahmen abzuwägen.
Ebenfalls zur Exkursion gehörte eine urbane Renaturierungsmaßnahme innerhalb der Ortslage von Plaidt. Der Krufter Bach war im Bereich der Ortslage bis 2014 vollständig in Rasengittersteinen eingefasst und die Gewässerstruktur „vollständig verändert“. Zusätzlich schränkte eine betonierte Sohlgleite die ökologische Durchgängigkeit des Fließgewässers stark ein. Daraufhin renaturierte die zuständige Kreisverwaltung Mayen-Koblenz im Herbst 2014 den Krufter Bach innerhalb der Ortslage auf einer Strecke von rund 280 Metern in enger Zusammenarbeit mit der Regionalstelle Wasserwirtschaft Koblenz. Hierzu wurde die vorhandene Gleite und die vorhandenen Sohlbefestigungen entfernt, der Bach stellenweise aufgeweitet und ein naturnahes Gewässer wiederhergestellt. Der an der Renaturierungsstrecke gelegene Kindergarten wurde im Rahmen des Umweltbildungsprojektes „Wassererleben am Krufter Bach“ in die Renaturierungsmaßnahme miteingebunden und begleitete die verschiedenen Bauphasen mit Naturerlebnisaktionen.
Wie solch ein Umweltbildungsprojekt abläuft, konnten die Studierenden an der Korbsmühle beobachten. Aufgrund der diesjährig geplanten Umgestaltung der Wehranlage an der Floecksmühle erforschten Schülerinnen und Schüler der Grundschule Ochtendung mit einer Umweltpädagogin an diesem Vormittag die Nette. Die gefundenen Libellenlarven und Egel präsentierten sie stolz den Studierenden der Hochschule Koblenz.
„Die Kreisverwaltung Mayen-Koblenz, die Verbandsgemeinden und die Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord arbeiten Hand in Hand, um die Ziele der europäischen Wasserrahmenrichtlinie zu erreichen“, fasste Studiengangsleiterin Prof. Dr. Gabriele Wernecke zusammen, „erste Erfolge konnten die Studierenden bereits feststellen.“