Stellungnahme zum Leserbrief von René Bringezu zum Thema Corona „Spaziergänge“
NEUWIED – Stellungnahme zum Leserbrief von René Bringezu zum Thema Corona „Spaziergänge“
Es ist kein schlechtes Signal, wenn Leserbriefschreiber René Bringezu das Funktionieren der Judikative ausgerechnet dann lobend herausstellt, nachdem das Bundesverfassungsgericht den Bundestag aufgefordert hat, den Schutz von Menschen mit Behinderung mit einer Regelung für den Triage-Fall sicherzustellen. Politiker drücken sich ja gern vor schwierigen ethischen Fragen. Jetzt muss aber der Bundestag zur Frage der Maßnahmen in Notsituationen Farbe bekennen. Sich wegducken geht nicht mehr. Wir werden es definitiv erst hinterher wissen, welche Belastungen die Omikron-Variante für uns und unser Gesundheitssystem gebracht haben wird. Grundsätzlich ist es nämlich für jede Regierung unmöglich, bei ständiger Veränderung der pandemischen Lage Entscheidungen von „ewiger Gültigkeit“ zu treffen. Sie muss sich schon an den aktuellsten Erkenntnissen orientieren. Eine Regierung, die angesichts neuer, nicht vorhergesehener Entwicklungen bei der alten Meinung bleibt, müsste man als dumm bezeichnen. Bedingt auch durch den Bundestagswahlkampf, haben wir einen Sommer der Illusionen in Erinnerung. Etliche Politiker möchten nicht mehr an ihre frohen Botschaften erinnert werden. Deshalb ist es richtig, dass verantwortliche Politiker jetzt der Impfpflicht nicht mehr ablehnend gegenüberstehen. Mein neuster Traum: Möge der uns alle überraschende frisch geboosterte Donald Trump zum Schutzheiligen der Noch-Spaziergänger und ihr Engel der Erleuchtung werden! Siegfried Kowallek, Neuwied