Statistisches Landesamt veröffentlicht Mikrozensus –Zahlen

NEUWIED – Einwohner-Statistik ohne nennenswerte Abweichungen – Statistisches Landesamt veröffentlicht Mikrozensus –Zahlen – Bereits seit 1957 wird alljährlich in einem Prozent der Haushalte eine Mikrozensus-Befragung durchgeführt. Damit werden grundlegende Daten zur Bevölkerungsstruktur sowie zur wirtschaftlichen und sozialen Lage der Bevölkerung ermittelt. Mit Informationen zu Familie und Lebenspartnerschaft, Arbeitsmarkt und Erwerbstätigkeit, Beruf und Ausbildung hat sich der Mikrozensus zu einer wichtigen Datenquelle entwickelt. Genutzt werden die Statistiken von Verantwortlichen aus Parlamenten und Verwaltungen, von der Wissenschaft, den Medien und von interessierten Bürger/innen. Das Statistische Landesamt legte jetzt die aktuellen Mikrozensus-Zahlen vor. Neuwieds Oberbürgermeister Nikolaus Roth sieht in der Statistik für Neuwied keine unerwarteten Abweichungen zu den Vorjahren. Die Einwohnerzahl ist in der Mikrozensus-Statistik zwar um 900 geringer als in der Meldezahl des Bürgerbüros, doch das liegt an der grundsätzlichen demografischen Entwicklung sowie an alltäglichen Schwankungen und auch daran, dass viele, die neu hinzu oder aus Neuwied weg ziehen, sich nicht sofort ummelden.

Wenig verändert hat sich auch die Aufschlüsselung der Bevölkerungsstruktur. So liegt zum Beispiel der Anteil der ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürger wie schon in den vergangenen Jahrzehnten bei etwa acht Prozent. Angestiegen ist jedoch die Zahl der sozial-versicherungspflichtig Beschäftigen, die nun über 31.000 liegt. Hier überwiegt der Anteil der Arbeiter und Angestellten. „Das zeigt, dass Neuwied nach wie vor ein stark von Industrie, Gewerbe und Handel geprägter Standort ist“, erläutert OB Roth. „Erfreulich in diesem Zusammenhang ist auch der Anstieg der Pflege- und Heilberufe. Hier sind wir auf einem guten Weg“.

Die Altersstruktur der Neuwieder Bevölkerung entspricht dem demografischen Wandel. Wie in fast allen Städten ohne Universitäten leben auch in Neuwied mehr Menschen höheren Alters. „Hier liegen unsere Aufgaben für die Zukunft“, erklärt Roth. „Wir müssen weiterhin günstigen Mietwohnungsraum bereithalten und bezahlbare Grundstücke zum Eigenheimbau, wie wir es schon mit den Neubaugebieten Bienenkaul und Weiser Bach und jetzt auch mit dem Vogelfang tun. Und natürlich innerorts vorhandene Baulücken schließen. Außerdem gilt es, den Industrie- und Gewerbestandort weiter auszubauen, um noch mehr Arbeitsplätze zur Verfügung stellen zu können. Gespannt bin ich auch auf die Entwicklung des Gesundheitscampus, der sich bei der Alterstruktur der Bevölkerung sicher positiv auswirken wird. Natürlich brauchen wir auch weiterhin gute Betreuungs- und Schulangebote, eine vielfältige Gesundheitsvorsorge und attraktive Kultur- und Freizeit-möglichkeiten, um unsere Stadt für junge Leute interessant zu machen“. Der OB sieht im Mikrozensus auch nachdenklich stimmende Endwicklungen. So haben in Neuwied etwa 33 Prozent der über 15jährigen keinen Schulabschluss. „Sieht man hier etwas genauer hin, dann relativiert sich diese Zahl im Vergleich zu anderen Kommunen jedoch“, erläutert Roth. „Denn bedingt durch die Vielzahl an Förderschulen und –einrichtungen leben in unserer Stadt sehr viele Menschen mit Beeinträchtigungen, denen eine herkömmliche Schulausbildung verwehrt ist. Dennoch muss gerade in diesem Punkt die Entwicklung des weiterführenden Schulsystems im Blickpunkt des Interesses bleiben“.

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