STADT NEUWIED – Praxisnahe Informationen und konkrete Lösungen
STADT NEUWIED – Praxisnahe Informationen und konkrete Lösungen – Erfolgreiche Infoveranstaltung zur E-Rechnung im Handwerk
Die zunehmende Digitalisierung stellt auch das Handwerk vor neue Herausforderungen – insbesondere die Einführung der E-Rechnungspflicht seit Jahresanfang. Handwerksbetriebe darauf vorzubereiten, war kürzlich das Ziel einer gut besuchten Infoveranstaltung in der David-Roentgen-Schule in Neuwied. Die Handwerkskammer Koblenz, die Kreishandwerkerschaft Rhein-Westerwald sowie die Wirtschaftsförderung des Landkreises Neuwied und die Stadt Neuwied veranstalteten dieses Angebot gemeinsam.
Vor zahlreichen Interessierten aus dem Handwerk gab Jürgen Klein, Spezialist für Digitalisierung bei der Handwerkskammer Koblenz, einen umfassenden Überblick über die neue Gesetzeslage. Neben den rechtlichen Anforderungen im Fokus: konkrete Umsetzungsmöglichkeiten für Betriebe. Die knapp 50 Teilnehmenden nutzten die Gelegenheit, ihre individuellen Fragen zu stellen und sich in praxisorientierten Diskussionen untereinander und mit dem Experten auszutauschen. Besonders stark nachgefragt waren Informationen zu geeigneten Softwarelösungen, den rechtlichen Anforderungen an die Archivierung sowie der Umsetzung in den betrieblichen Alltag.
Auch kleine Unternehmen und Vereine betroffen
„Die eigentliche Herausforderung ist zunächst, jahrzehntelang gewohnte Abläufe zur Erledigung der kaufmännischen Aufgaben auf digitale Prozesse umzustellen. Mit der Pflicht zur E-Rechnung wird diese Transformation aber mittelfristig rechtlich notwendig“, weiß Klein. Sie soll zukünftig eine automatische elektronische Verarbeitung ermöglichen. Es geht demnach nicht um ein PDF-Dokument, das per E-Mail verschickt wird – dahinter steckt mehr: Um das strukturierte Datenformat zu verarbeiten, wird eine spezielle Software benötigt. Vorsteuer kann zukünftig nur noch aus elektronischen Rechnungen gezogen werden – Gründe dafür sind neben der Bekämpfung von Umsatzsteuerbetrug Effizienzsteigerung und Kosteneinsparung.
Die Pflicht zur Ausstellung von E-Rechnungen an unternehmerische Geschäftspartner wird seit diesem Jahr mit verschiedenen Übergangsfristen bis 31. Dezember 2027 eingeführt. Hiervon sind alle Unternehmensgrößen und sogar Vereine betroffen. „Von dieser Information bin ich negativ überrascht“, so Neuwieds Oberbürgermeister Jan Einig. „Bei aller Notwendigkeit von Betrugsprävention, das erschwert wieder einmal denjenigen das Leben, die sich mit Mühe und Not durchkämpfen müssen. Für Kleinstunternehmen und Vereine ist es schwer, sich Branchensoftware für mehrere Hundert Euro im Jahr zu leisten“, so Einig.
Unterstützung durch kostenfreie Beratungsangebote
Die Handwerkskammer Koblenz bietet kostenfreie Beratung zur Digitalisierung an, um Handwerksbetrieben bei einer möglichst praxisnahen Umstellung zu unterstützen. Interessierte Betriebe können sich gerne direkt an Digitalisierungsberater Jürgen Klein, Mail: juergen.klein@hwk-koblenz.de wenden.

Foto: Freuten sich über rege Teilnahme (v.l.n.r.): Harald Schmillen, Geschäftsführer Wirtschaftsförderung im Landkreis Neuwied, Jürgen Klein, Digitalisierungsberater HWK Koblenz, Tobias Klein, Betriebsberater HWK Koblenz, Alexandra Rünz, Wirtschaftsförderung Stadt Neuwied, Ralf Winn, Kreishandwerksmeister Kreishandwerkerschaft Rhein-Westerwald und Matthias Dahmen, Geschäftsstellenleiter Neuwied der Kreishandwerkerschaft Rhein-Westerwald. (Fotos: Thomas Hennig)