Stadt Neuwied erinnert an Friedrich Wolf

NEUWIED STADT – Stadt Neuwied erinnert an Friedrich Wolf – Veranstaltungswoche zum Werk des Arztes und Schriftstellers. 1888 wurde der Arzt und Schriftsteller Friedrich Wolf in Neuwied geboren, wo er auch die ersten 20 Jahre seines Lebens verbrachte. Eine prägende Zeit, die Wolfs Persönlichkeit, seine Biografie und sein Werk maßgeblich beeinflusste. Die Erinnerung an jene Jahre äußert sich in Lyrik und Prosa, in autobiografischen Skizzen, in Reden und kulturpolitischen Arbeiten. Aus Anlass des 150. Geburtstags und des 60. Todestages erinnert die Geburtsstadt mit einer Reihe von Veranstaltungen an Friedrich Wolf. Wolf, der auf der Flucht vor dem Nationalsozialismus unter anderem in Frankreich und Russland lebte, kehrte 1945 nach Deutschland zurück. Als Arzt entdeckte er sehr früh die Naturheilkunde. Der erfolgreiche Autor verarbeitete seine jüdischen Wurzeln ebenso wie seine von der kommunistischen Idee geprägten politischen und gesellschaftlichen Auffassungen in zeitkritischen Dramen und Romanen.  Von 1949 bis 1951 war er erster Botschafter der DDR in Polen. Friedrich Wolf starb am 5. Oktober 1953.

Den Auftakt der Veranstaltungsreihe in Zusammenarbeit von Stadt, Volkshochschule Neuwied und der Friedrich-Wolf-Gesellschaft macht am Mittwoch, 6. November,  ein Film, der im Rahmen des MinsKi und in Kooperation mit dem Deutschen Rundfunkarchiv Potsdam-Babelsberg um 19.30 Uhr im Metropol Kino, Heddesdorfer Straße, gezeigt wird   „Verzeiht, dass ich ein Mensch bin“ (DFF-Dokumentarfilm 1988) stellt Fragen an Friedrich Wolfs Kinder und schildert Erinnerungen von Zeitgenossen. Die DDR verhinderte damals zwei in Neuwied geplante Aufführungen des Films, weil Wolfs Sohn Markus im Interview unbequeme Wahrheiten über die Stalin-Zeit aussprach. In Kooperation mit dem Deutschen Rundfunkarchiv folgt am Donnerstag, 7. November, der Vortrag „Friedrich Wolf, der Rundfunkpionier“ mit Präsentation des Hörspiels „S.O.S. …, Rao…, Rao…, Foyn – ‘Krassin‘ rettet ‘Italia‘“. Das Hörspiel ist die älteste komplett erhaltene Produktion des deutschen Rundfunks. Zu den Sprechern gehörten namhafte Schauspieler wie Ernst Busch, Karl-Heinz Stroux, Gustav von Wangenheim und Bruno Fritz. Referent ist Paul Werner Wagner, Vorsitzender der Friedrich-Wolf-Gesellschaft Lehnitz. Die Veranstaltung in der StadtGalerie Neuwied in der ehemaligen Mennonitenkirche aus dem Jahr 1768, Schlossstraße 2, beginnt um 19 Uhr.

Zum Abschluss der Friedrich-Wolf-Reihe liest unter dem Titel „Nimm die Mütz‘ ab, Junge!“ am Samstag, 23. November, 19 Uhr, in der StadtGalerie Neuwied Professor Dr. Thomas Naumann aus Wolfs Werken. Professor Dr. Naumann ist Kernphysiker und der jüngste Sohn Friedrich Wolfs. Er führt an diesem Abend auch in das Leben seines berühmten Vaters ein. Informationen zur Friedrich-Wolf-Woche in Neuwied gibt es bei der Volkshochschule Neuwied, Reinhard Raabe, 02631 398924, und im Amt für Stadtmarketing, 02631 802460.

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