Sozialarbeit auch an Neuwieder Grundschulen

NEUWIED – Sozialarbeit auch an Neuwieder Grundschulen – Geld aus dem Bildungs- und Teilhabepaket macht es möglich –

Sie hat sich bewährt, die Schulsozialarbeit an den ehemaligen Hauptschulen der Stadt Neuwied. An Grundschulen war sie bislang eher die Ausnahme. Doch jetzt ermöglichen Gelder, die der Bund im Rahmen des Bildungs- und Teilhabepaketes zur Verfügung gestellt hat, auch an den Grundschulen Projekte im Rahmen der Schulsozialarbeit zu realisieren. Wenn auch nur zunächst für knapp zwei Jahre. Der Jugendhilfeausschuss der Stadt hatte im Herbst zugestimmt, dass das Jugendamt gemeinsam mit Freien Trägern Konzepte erarbeitet. So konnten nun an sieben städtischen Grundschulen Projekte auf den Weg gebracht werden, die Lehrer in schwierigen Schulsituationen mit Beratungsangeboten unterstützen. Dazu wurden mit INFORMA, der Arbeiterwohlfahrt und dem Diakonischen Werk Träger gefunden, die in der Kinder- und Jugendarbeit der Region gut vernetzt sind. Der städtische Jugenddezernent, Beigeordneter Jürgen Moritz, betont, „dass es wichtig war, Freie Träger mit der Aufgabe zu betrauen, um die Hemmschwelle bei den Kindern und ihren Eltern, Hilfen anzunehmen, so gering wie möglich zu halten“. Denn vielfach werde leider immer noch verkannt, dass Jugendämter unterstützen und helfen könnten, um schwierige familiäre Situationen in den Griff zu bekommen. Je früher eine Hilfe einsetze, um so eher könnten auch Fehlentwicklungen korrigiert werden, erklärt Moritz. „Von daher war es uns wichtig, derartige Projekte bereits an den Grundschulen durchzuführen.“ Immer häufiger klagen Lehrer auch an Grundschulen über Verhaltensauffälligkeiten von Schülern, die im normalen Schulbetrieb oft nicht zu regulieren sind. Die Projekte sollen nun durch frühzeitige Intervention und geeignete Angebote auf das Verhalten der Kinder einwirken. Aber auch Elternarbeit spielt eine Rolle. In vielen Fällen, so wissen die Fachleute, liegen die Ursachen im Elternhaus. Ganz außen vor bleibt das Jugendamt dennoch nicht. Immer dann, wenn eine ernsthafte Kindeswohlgefährdung festgestellt wird, sind Schule und auch der Freie Träger verpflichtet, die Behörde zu informieren. Fast alle städtischen Grundschulen hatten im Vorfeld Bedarf angemeldet. Dies wäre aber aus Kostengründen nicht realisierbar gewesen. Nun wird INFORMA das Projekt an den Grundschulen in Oberbieber, Niederbieber und Engers, die Arbeiterwohlfahrt an der Grundschule auf dem Heddesdorfer Berg, der Geschwister-Scholl-Grundschule und der Marienschule und das Diakonische Werk an der Sonnenlandschule umsetzen. Der Bund stellt die Zuschüsse bis Ende des kommenden Jahres zur Verfügung. Es ist daher wichtig, dass auch die Schulen, sprich Lehrerinnen und Lehrer, in die Lage versetzt werden, schwierigere Situationen im Schulalltag zu meistern. Der Aufbau eines Netzwerkes innerhalb und außerhalb der Schule, kann nach Ansicht des Jugendamtes dazu beitragen, nachhaltige Strukturen zu schaffen.

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