Sommer, Sonne, ab ins Freibad

Wirtschaft - 20150724_Rüllbergbad vor der SanierungRLP – Sommer, Sonne, ab ins Freibad – Sonne, Eis und Schwimmbad, was lange Zeit untrennbar zusammen gehörte, stellt immer mehr Kommunen vor große Probleme. Denn die Energiekosten ihrer Freibäder hinterlassen oftmals ein großes Loch im kommunalen Haushalt, und in einigen Orten sind die Schwimmbäder sogar von der Schließung bedroht. – Nicht das Freibad Rüllberg in der Verbandsgemeinde Lauterecken-Wolfstein. Für sie war ein Workshop der Energieagentur Rheinland-Pfalz zum Thema energieeffizientes Schwimmbad Anlass, ihr in die Jahre gekommenes Rüllbergbad grundlegend energetisch zu sanieren. Hans L. Altes von den Verbandsgemeindewerken Lauterecken-Wolfstein erinnert sich, dass durch diesen Workshop außerdem der Kontakt zu einem rheinland-pfälzischen Ingenieurbüro entstanden ist. Nach einem gemeinsamen Vor-Ort-Gespräch mit der Energieagentur Rheinland-Pfalz hat die Verbandsgemeinde das Büro beauftragt, die Planung für die Sanierung des Schwimmbads zu übernehmen und die Bauarbeiten zu steuern.

Die waren umfassend: Die Verbandsgemeinde hat die veraltete Technik und Beckenlandschaft von 1965 bzw. 1968 komplett erneuern lassen. Das Schwimm- und Springerbecken und das Nichtschwimmerbecken wurden zu einem Mehrzweckbecken umfunktioniert. Durch die verringerte Wassertiefe können darin künftig auch Wassersportkurse stattfinden. Außerdem wurde das Kleinkinderbecken umgestaltet. Die Wasserfläche des Rüllbergbades wurde so von insgesamt 668 m² auf 407 m² reduziert. Für die Beheizung der Wasserbecken hat die Verbandsgemeinde eine 250 m² große Solarabsorberfläche installieren lassen, die je nach Wetterlage das gesamte Schwimmbad beheizen kann. „Durch die Beckenverkleinerung in Kombination mit der Solaranlage kann die erforderliche Heizenergie je nach Wetterlage um mehr als 70 Prozent reduziert werden“, sagt Ewald Emmerich vom beauftragten Ingenieurbüro.

Außerdem benötigt das Freibad aufgrund seiner geringeren Größe und der neuen Anlagentechnik weniger Pumpenleistung. „Die Pumpen sind mit einem Sensor ausgestattet und sind nur in Betrieb, wenn sie auch tatsächlich benötigt werden“, berichtet Hans L. Altes von den Verbandsgemeindewerken Lauterecken-Wolfstein. Alle diese Maßnahmen machen den laufenden Betrieb des Schwimmbads für die Verbandsgemeinde wirtschaftlicher. Und auch das Klima hat etwas davon: Durch die energieeffiziente Sanierung des Rüllbergbades werden künftig rund 44 Tonnen CO₂ pro Jahr eingespart. Nach der Generalsanierung wird das Rüllbergbad voraussichtlich zum Ferienbeginn wieder eröffnet. Neben Edelstahlbecken, einer Rutsche und einer neu angelegten Außenanlage, steht einem sonnigen, wirtschaftlichen und klimafreundlichen Badespaß nichts mehr entgegen. Fotos: Ewald Emmerich

Beitrag teilen