Solides Ergebnis trotz starker Witterungseinflüsse bei der Bad Honnef AG
BAD HONNEF – Solides Ergebnis trotz starker Witterungseinflüsse bei der Bad Honnef AG – Das Geschäftsjahr 2014 schloss die BHAG erneut mit einem positiven Ergebnis ab. Während der Bilanzpressekonferenz im August präsentierten die beiden Vorstände Peter Storck und Jens Nehl sowie der Vorsitzende des Aufsichtsrats Carl Sonnenschein die Zahlen. Der Energieversorger konnte einen Überschuss von rund 2,3 Millionen Euro (Vorjahr: 2,8 Millionen Euro) bei einem Umsatz von 48,7 Millionen Euro (Vorjahr: 53,2 Millionen Euro) erwirtschaften. Ausschlaggebend für die rückläufigen Zahlen waren vor allem die vergleichsweise milden Temperaturen zwischen Januar und April 2014 und der damit verbundene geringere Wärmebedarf. Ein Plus erzielte der kommunale Energieversorger im Stromabsatz außerhalb des eigenen Netzgebietes.
Wie auch der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e. V. (BDEW) ermittelt hat, ist der Strom- und Gasverbrauch aufgrund der warmen Witterung im Vergleich zu den Vorjahren deutlich gesunken. So wurden in 2014 bundesweit etwa 14 Prozent weniger Gas und knapp vier Prozent weniger Strom verbraucht. „Dieser Witterungseinfluss findet sich auch deutlich im Gas- und Stromabsatz sowie in den Transportmengen im Gas- und Stromnetz der Bad Honnef AG wieder. In unser Netz wurde sogar 17 Prozent weniger Gas als im Vorjahr eingespeist“, erläuterte Jens Nehl. Aber auch der zunehmende Wettbewerb beeinflusste das Ergebnis. „Insgesamt sind bereits 202 Strom- und Gasversorger (Vorjahr: 168) in unserem Netzgebiet tätig“, so Peter Storck. Den Kundenabgang im eigenen Stromnetz konnte der Versorger durch Kundenzugewinne in fremden Netzgebieten kompensieren. Wohingegen die Kundenabgänge im eigenen Gasnetz bislang nicht ausgeglichen werden konnten. Eine weitere abfedernde Wirkung für den negativen witterungs- und wettbewerbsbedingten Einfluss stellt die positive Entwicklung im Wärmegeschäft dar. „Es ist uns gelungen, eine Vielzahl neuer Projekte im Geschäftskundenbereich zu akquirieren und somit die Erzeugungsleistung um 8,6 Prozent zu steigern“, berichtete Jens Nehl. Bei diesen Projekten stehen für Geschäftskunden die Steigerung der Energieeffizienz und die sich daraus ergebende Senkung der Energiekosten im Vordergrund. Die BHAG bietet hierzu Konzepte und Dienstleistungen für effiziente Anlagen rund um die Wärme-, Kälte- und Stromerzeugung an.
Als kommunaler Versorger unterstützt die BHAG in der Region auch Kultur, Sport und Soziales. Neben den Förderungen in Bad Honnef, Unkel, weiteren Orten in der Region und der Durchführung des Wettbewerbs „Verein(t) gewinnt“, der mit 20.000 Euro dotiert war, lag ein besonderer Schwerpunkt in der Verstärkung des Engagements in den Verbandsgemeinden Asbach und Flammersfeld. Hier lebt ein Großteil der Gaskunden des Versorgungsunternehmens. Zahlreiche Aktionen und Veranstaltungen wurden unterstützt, wie z. B. der Oktobermarkt in Horhausen sowie die Kirmes in Asbach und Neustadt. „Besonders wichtig war es uns, nicht nur finanzielle Unterstützung zu leisten, sondern auch persönliche Präsenz zu zeigen, um somit unsere Bürgernähe zu verdeutlichen“, so Peter Storck. „Selbstverständlich spielte der Sport dabei auch eine Rolle und somit profitieren nun einige Sportvereine von unserer Heimatverbundenheit“, fügte Peter Storck hinzu.
Erwähnenswert ist auch das Bildungsangebot der BHAG „Nachhaltigkeit lernen in der Region“, das in 2014 zum dritten Mal in Folge aufgrund seiner herausragenden Bildungsqualität von der UNESCO ausgezeichnet wurde. „In 2014 haben wir unser Netzwerk um einige Bildungseinrichtungen erweitern können, indem diese unser Angebot in ihren Bildungsplan integriert haben. In den kommenden Jahren soll unsere Bildungsarbeit auch in die Verbandsgemeinden Asbach und Flammersfeld getragen werden“, ergänzte Storck.
Um die Energie- und Wasserversorgung für die Region auf einem sehr guten Niveau zu halten und die zukünftige Versorgungssicherheit wirtschaftlich zu gewährleisten, wurden Investitionen in technische Anlagen, insbesondere in das Wasserverteilungs- und das Stromnetz, getätigt. „Beispielsweise wurde in Unkel Ende 2014 ein moderner Hochbehälter zur Wasserspeicherung errichtet, die Sanierung einer Wasserkammer des Hochbehälters in Himberg durchgeführt und mehrere Trafostationen saniert, zudem wurden einige mit ansprechender Graffiti-Kunst gestaltet“, so Jens Nehl. Als lokaler Auftraggeber investierte die BHAG, mit einem Auftragsvolumen von über 5,9 Millionen Euro, in die Energieinfrastruktur und leistet damit auch einen Beitrag zur Wirtschaftsentwicklung der Region. Investiert wurde aber auch in die Infrastruktur für Elektrofahrzeuge. „Wir haben in 2014 insgesamt vier öffentlich zugängliche Ladestationen in Bad Honnef, Unkel, Asbach und Flammersfeld errichtet. Darüber hinaus haben wir einen Ladetarif für das öffentliche Laden und Schnellladeboxen für den privaten Raum in unser Produktportfolio aufgenommen“, informierte Nehl.
Der Vorstand und der Aufsichtsrat der Bad Honnef AG schlagen in der Hauptversammlung vor, den ausgewiesenen Jahresüberschuss vollständig an die Gesellschafter, die Stadt Bad Honnef und die Verbandsgemeinde Unkel auszuschütten. „Der Energievertrieb und die Energieverteilung bleiben die wichtigsten Säulen, auf denen die Bad Honnef AG aufgebaut ist. Zu weiteren Standbeinen werden die Leistungen im Bereich Energieeffizienz für Geschäfts- und Privatkunden sowie die Lieferung in fremde Netzgebiete ausgebaut“, so Jens Nehl. „Für unsere Kunden haben wir heute schon gute Nachrichten: Die Gaspreise werden wir zum 1. Oktober senken. Durch gezielte Maßnahmen konnten wir in der Energiebeschaffung Preisvorteile generieren, die wir gerne an unsere Kunden weitergeben“, kündigte Storck an. Mit der Preissenkung möchte die Bad Honnef AG dem Wettbewerb in der Sparte Gas entgegentreten. Fotos: Ariwa