Skulbturenworkshop mit der Künstlerin Martine Andernach auf der BUGA 2011
KOBLENZ – Skulbturenworkshop mit der Künstlerin Martine Andernach auf der BUGA 2011 –
Gegenüber der Kastorkirche im Paradiesgarten auf der BUGA, stehen die drei Grazien, Werke der in Mülheim Kärlich leben und arbeitenden Künstlerin Martine Andernach. Die Künstlerin und Dozentin studierte 1978 bis 82 Bildhauerei an der Kunstfachhochschule Köln bei H. K. Burgeff und D. Spoerri.
Für Martine Andernach war es das erste Mal, dass sie mit Kindern arbeitete. Umso erstaunter war sie, als sie erlebte, wie neugierig und unbefangen die sechs- bis 12jährigen sich mit der Kunst befassten und diese auch interpretierten. 13 Kinder waren zum Workshop ins Museum Ludwig gekommen, um mit der Künstlerin und einer Studentin der Kunstgeschichte eigene Kunstwerke zu schaffen. Vorher stand aber noch eine Exkursion durch das BUGA – Gelände zu den drei Grazien an. Kunst im wahrsten Sinne des Wortes zum anfassen. „Es fühlt sich rau an“ meinte die siebenjährige Lena und rostig ergänzte Justin. Martine Andernach erklärte, dass die Stahlskulptur erst gesandstrahlt wurde und dann mit einer Säure behandelt, einen gewollt rostigen Charakter bekam. „Wieviele Kunstwerke hast du gemacht“? fragte der neunjährige Felix, der mit seiner kleinen Schwester aus Bonn gekommen war. Nach kurzem Überlegen antwortete die Künstlerin „300“. „Oha“ meinte Felix. „Müssen wir die jetzt alle ansehen“? „Nein“ antwortet Martine Andernach. „Das ist gut“, freut sich Felix, denn sonst hätten wir heute keine Zeit mehr selbst Kunstwerke zu machen. Auf dem Gang zurück, erzählt er uns, dass er schon öfter auf der BUGA war und Kunstwerke angeschaut hat. Auch die achtjährige Ann-Katrin aus Winningen hat eine Kinderdauerkarte und ist oft mit der Großmutter im und um das Museum unterwegs. Ein wesentlicher Aspekt der pädagogischen Arbeit im Ludwig Museum besteht darin, nicht nur theoretisches Wissen über Kunst und Künstler zu vermitteln, sondern auch zu eigener kreativer Auseinandersetzung mit der Kunst anzuregen. Das sollte gerade bei Kindern schon früh gefördert werden. Aus diesen Gründen bietet das Museum Ludwig regelmäßig Workshops an.
In den Werkräumen im Untergeschoss des alten Klosters der Deutschherren, in dem das Museum Ludwig in Koblenz untergebracht ist, waren an einem großen Tisch schon die Materialien vorbereitet. Jedes Kind bekam eine Packung Ceramiplast, eine lufttrocknende Modelliermasse und ein Besteck zum zerteilen, formen und gestalten. Während einige schon beim Kunst werken waren, starrte der zehnjährige Robert aus der Töpferstadt Höhr-Grenzhausen, noch auf seine Modelliermasse. „Warum fängst du nicht an“ wird er gefragt. „Ich will nicht machen was die Anderen machen“. Robert wollte lieber einen Kämpfer mit Schwert machen. Kein Problem eigene Kreativität ist sogar erwünscht, bei so einem Event. Die sechsjährige Eva hatte im Kindergarten schon mit Ton gearbeitet und wuselte eifrig an einem Blumentopf oder etwas Aschenbecher ähnlichem herum, während bei Tim schon fast ein halber Arp entstand. So unterschiedlich die Kinder und ihre Ideen auch waren, alle waren konzentriert und eifrig bei der Sache. Ein Nachmittag im Ludwig Museum, den die Kinder toll fanden. Martine Andernach war am Ende auch begeistert von der Freude und Motivation ihrer Nachwuchs-Künstlerschar. (mabe)