Sicherstellung von ausreichend Pflegepersonal durch Maßnahmenmix
BERLIN – Pflegeexperte Rüddel fordert: Sicherstellung von ausreichend Pflegepersonal durch Maßnahmenmix – Durch den demografischen Wandel und die ausführlichen Ausweitungen der Leistungen der Pflegeversicherung sind trotz der gestiegenen Ausbildungszahlen ausgebildete Pflegekräfte begehrte Fachkräfte. Um eine gute Versorgung sicherstellen müsse der gestiegenen Nachfrage nach Fachkräften deshalb mit einem Mix aus verschiedenen Maßnahmen begegnet werden. Der pflegepolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Erwin Rüddel fordert eine Flexibilisierung der Fachkraftquoten in Pflegeeinrichtungen nach dem Baden-Württembergischen Modell. „Dadurch kann die Quote der Pflegefachkräfte von 50 Prozent abgesenkt werden auf mindestens 40 Prozent, sofern im Gegenzug Fachkräfte wie beispielsweise Ergotherapeuten oder Pflegekräfte mit einer zweijährigen Ausbildung eingesetzt werden und maximal 40 Prozent der Beschäftigten für Pflege- und Betreuungsleistungen der stationären Einrichtung angelernte Kräfte sind. D.h. zehn Prozent der Fachkraftquote können ersetzt werden durch mindestens zweijährig ausgebildete Pflegekräfte.“ Durch diese Regelung würde einerseits die Qualität der Versorgung gewährleistet und andererseits könnten die Einrichtungsbetreiber den Personaleinsatz flexibler gestalten.
Die Anrechnung von Pflegekräften mit einer zweijährigen Ausbildung auf die Fachkraftquote wäre auch sinnvoll in Hinblick auf die Pflegeberufereform: „Im Pflegeberufegesetz haben wir geregelt, dass es nach der zweijährigen gemeinsamen Ausbildung eine Zwischenprüfung gibt. So wird die Möglichkeit geschaffen, dass diejenigen, die nicht nach drei Jahren einen Abschluss als Pflegefachkraft machen, einen Abschluss als Pflegehelfer bekommen. Hier könnte entsprechend der Qualifizierung eine Anpassung der Kompetenzen stattfinden und die dazugehörige anteilige Anrechnung auf die Fachkraftquote.“
Rüddel erinnerte auch noch einmal daran, wie wichtig es sei, keine Auszubildenden zu verlieren: „Bei der Umsetzung des Pflegeberufegesetzes muss darauf geachtet werden, dass der Zugang zur Ausbildung nicht erschwert wird. Wir können es uns nicht leisten, auf Pflegekräfte zu verzichten.“
Weiterhin setzt sich der Gesundheitspolitiker für eine Fortführung des Bürokratieabbaus ein, um den Pflegekräfte mehr Zeit mit den Pflegebedürftigen zu ermöglichen, eine Anschubförderung von technischer Assistenz zur Entlastung von Pflegekräften und begrüßt den Plan der Unionsfraktionen, mithilfe eines Fachkräftezuwanderungsgesetz eine passgenaue Zuwanderung von qualifizierten Fachkräften, auch aus dem Gesundheitsbereich, zu fördern.