Selbstbestimmt Wohnen im Alter

RLP – Selbstbestimmt Wohnen im Alter – Land unterstützt mit „WohnPunkt RLP“ auch künftig Wohn-Pflege-Gemeinschaften – Wohn-Pflege-Gemeinschaften sind eine gute Möglichkeit, im Alter auch mit Unterstützungsbedarf in der vertrauten Umgebung wohnen bleiben zu können. Mit dem Projekt „WohnPunkt RLP“ unterstützt die Landesregierung kommunale Initiativen bei der Entwicklung solcher Angebote. Der heutige WohnPunkt-Fachtag informierte unter dem Titel „Selbstorganisation für ein besseres Leben im Dorf“ darüber, welche Rolle Bürgervereine, Genossenschaften und Stiftungen bei einem gelungenen Aufbau von Wohn-Pflege-Gemeinschaften spielen können.

„Ein selbstbestimmtes Leben im Alter ist unser Ziel“, sagte Sozialministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler in ihrer Begrüßung. Sie ist von neuen Wohnformen überzeugt: „Wenn man eine gute Wohn-Pflege-Gemeinschaft besucht, kann man spüren, dass die Menschen hier ein richtiges Zuhause haben, fast wie in einer Familie. Ich freue mich deshalb, dass sich mehr und mehr Gemeinden ein solches Wohnangebot vor Ort wünschen und sich mit viel Engagement auf den Weg machen. Besonders wegweisend sind diejenigen Beispiele, bei denen ein Wohn-Pflege-Angebot als Projekt des ganzen Dorfes verwirklicht wird. Hier stehen nicht geschäftliche Interessen im Fokus, sondern die Bedürfnisse der Menschen und die Gemeinschaft.“

Die Erfahrung mit den WohnPunkt-Modellkommunen zeigt: Diese brauchen neben fachlicher Unterstützung auch ausreichend Zeit, um zum Beispiel eine handlungsfähige Genossenschaft zu gründen, die später als Bauherr oder Betreiber auftreten kann. Deshalb sicherte die Ministerin zu: „WohnPunkt RLP wird auch 2018 fortgesetzt und dahingehend evaluiert, wie die Unterstützung weiter verbessert werden kann.“

In seinem Vortrag unter dem Thema „Chancen und Herausforderungen der Dorfentwicklung“ stellte der Experte und Humangeograph Professor Gerhard Henkel heraus, wie wichtig eine aktive Gestaltung des Dorflebens für die Zukunft der Dörfer in Rheinland-Pfalz ist. Auch Dr. Matthias Krell, Geschäftsführer der Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG), hob hervor: „Bei der Initiierung von Wohn-Pflege-Gemeinschaften geht es um mehr als eine Wohnmöglichkeit für ältere Menschen mit Unterstützungsbedarf. Wohn-Pflege-Gemeinschaften haben auch positiven Einfluss auf das Entstehen oder das erneute Beleben einer früher üblichen dörflichen Gemeinschaftlichkeit. Sie tragen so dazu bei, das soziale Wohlbefinden und damit die Gesundheit der Bewohnerinnen und Bewohner zu stärken.“ Die bei der Tagung vorgestellten Beispiele zeigten, so Krell weiter, dass die Wege zum Ziel sehr unterschiedlich sein können und die „Selbstorganisation für ein besseres Leben im Dorf“ viele Formen annehmen kann.

Ein Schwerpunkt der Fachtage von WohnPunkt RLP liegt auf dem gegenseitigen Erfahrungsaustausch der Projektgemeinden und dem Dialog mit Interessierten. Über ihre guten Erfahrungen, aber auch Hürden auf ihren Weg zum Dorfprojekt berichteten beispielsweise Arnika Eck, Vorsitzende des Bürgervereins aus Neuburg am Rhein, sowie Rolf Metzger, Ortsbürgermeister von Kirrweiler an der Weinstraße und Vorstandsmitglied der dortigen Bürgerstiftung.

Mit dem Projekt WohnPunkt RLP werden Gemeinden mit bis zu 5.000 Einwohnerinnen und Einwohnern beraten und unterstützt auf ihrem Weg, Wohn-Pflege-Gemeinschaften vor Ort zu initiieren, die beteiligten Akteure zu vernetzen und eine projektbegleitende Unterstützung sicherzustellen. Die LZG als Projektträger und Koordinierungsstelle arbeitet dazu mit externen Beratern zusammen. WohnPunkt RLP wird vom Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie im Rahmen des Zukunftsprogramms „Gesundheit und Pflege – 2020“ finanziert.

Weitere Informationen zu WohnPunkt RLP finden Sie auf www.wohnpunkt-rlp.de. Mehr zu gemeinschaftlichen Wohnformen, guten Beispielen sowie Beratungs- und Förderangeboten in Rheinland-Pfalz gibt es auf der Internetseite www.wohnen-wie-ich-will.rlp.de

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