SELBACH – Traditionelles Osterklappern in Selbach
SELBACH – Traditionelles Osterklappern in Selbach – In Selbach mochte man auch in schweren Zeiten nicht auf das Osterklappern verzichten. Denn nach dem Glorialäuten am Gründonnerstag, so erzählt man es den Kindern, „fliegen die Glocken nach Rom“. Zum Ausgleich geben die Kinder mit hölzernen Klappern oder Ratschen die Tageszeit an. Insgesamt sechs Mal macht man sich auf den Weg und ist dabei wahrlich nicht zu überhören. In Spitzenzeiten beteiligten sich mehr als 50 junge Selbacher an dem alten Brauch, was im Ort stets sehr gut ankam.
In diesem Jahr ist aber aus bekannten Gründen vieles anders. Das Klappern an den Kartagen fand aber natürlich trotzdem statt. Die rund 30 Akteure, darunter auch einige Erwachsene, hatten sich an den Grundstücksgrenzen oder auf Balkonen platziert, immer beim Einhalten des notwendigen Mindestabstands. Über den ganzen Ort verteilt erklang das charakteristische „Läuten“ der Klapperinstrumente, von denen eine ganze Reihe seit langem in den Familien liebevoll gehegt und gepflegt werden.
Und alle sind selbstverständlich in Eigenleistung gebaut worden. Am Samstagmittag ging es dann in den letzten Durchlauf. Auf die altehrwürdige Ostermesse müssen die Selbacher leider verzichten. Aber die Glocken der St. Anna Kapelle werden die Auferstehung Christi pünktlich kundtun, denn in der Osternacht sind sie wieder in der Heimat, daran glaubt man auch in Selbach ganz fest. Fotos: Privat