Schutz des Lebens muss eindeutig bleiben
In Neuwied-Feldkirchen fand ein Fachgespräch zum Thema Präimplantationsdiagnostik (PID) statt. Eingeladen hatten MdB Sabine Bätzing-Lichtenthäler und Birgit Mock, Vorstandsmitglied im Katholischen Deutschen Frauenbund.
„Die Entscheidung über die Zulassung von Präimplantationsdiagnostik steht in diesen Wochen nach intensiven Beratungen im Bundestag auf der Tagesordnung. Uns ist es ein wichtiges Anliegen, hierüber auch vor Ort mit den Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch zu kommen“, begründet Bätzing-Lichtenthäler die Initiative. Der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) hatte sich in seinen Gremien ebenfalls intensiv mit dem Thema befasst. „Die Beratungen waren längst nicht immer einstimmig“, so Birgit Mock, „aber nach Abwägung aller Interessen sprechen wir uns für ein generelles Verbot der PID aus. Aus unserer Sicht muss der Gesetzgeber in Fragen des Lebensschutzes eindeutig bleiben. Gleichzeitig setzen wir uns für eine Begleitung der betroffenen Frauen und Paare ein.“ Die Anwesenden berieten intensiv über die drei im Bundestag vorliegenden Gesetzesentwürfe zu PID, von denen zwei eine begrenzte Zulassung der PID und ein Entwurf ein generelles Verbot der PID vorsieht. In erster Lesung wurden die Entwürfe am 14. April im Bundestag beraten. Das Gesetzgebungsverfahren soll noch im Sommer abgeschlossen werden. Wichtige Impulse setzten im Gespräch Dr. Wolfgang Stollhof, Chefarzt im Marienhausklinikum in Neuwied, der in seinem Statement auf medizinische und ethische Fragen einging, und Kirsten Schmidt, die über Lebensentwürfe von Menschen mit Behinderung und die Vielfalt in deren Biographien sprach. Kirsten Schmidt arbeitet als Projektreferentin im Hildegardis-Verein im bundesweit ersten Mentoring-Projekt für Studentinnen mit Behinderung. Die Runde der Anwesenden diskutierte engagiert über die unterschiedlichen Perspektiven auf das Thema PID, über die Situation von betroffenen Frauen und Paaren und über die Frage, welchen Einfluss die PID-Entscheidungen auf die Einstellung gegenüber Menschen Behinderung generell haben können. Wichtig ist allen Beteiligten, Menschen mit Behinderung in unserer Gesellschaft eine gerechte Teilhabe zu ermöglichen, die Angehörigen zu begleiten und sich mit flankierenden Regelungen bei Kinderwunsch, zum Beispiel im Adoptionsrecht, gründlicher zu befassen.
Birgit Mock, die auch Mitglied im Zentralkomitee der Katholiken ist, dankte allen Anwesenden für die offene Gesprächsatmosphäre und der Gemeinde St. Michael für die Gastfreundschaft im Raum der Begegnung. Vor Ort will man im Gespräch bleiben. Die vielen Anregungen aus dem Fachgespräch nimmt Bätzing-Lichtenthäler, die den Gesetzentwurf für ein Verbot der PID unterstützt, mit nach Berlin.
Kirsten Schmidt, Birgit Mock (Katholischer Deutscher Frauenbund), MdB Sabine Bätzing-Lichtenthäler, Dr. Wolfgang Stollhof.