SCHÜRDT – Der frühe Vogel fängt den Wurm
SCHÜRDT – Der frühe Vogel fängt den Wurm – Das war schon ein besonderes, unerwartetes Erlebnis, als Diana frühmorgens aus dem Fenster sah. Der Tag zuvor war recht warm und die Nacht empfindlich kühl, der Morgentau glitzerte auf den Blättern der Bäume und Büsche sowie auf den Gräsern und Blumen. Mittendrinn im hohen Gras bewegte sich etwas. Ein größerer Vogel wie es schnell zu erkennen war. Langsam kam er auf Diana zu, sie hatte inzwischen das Handy gezückt und auf Fotomodus geschaltet. Jetzt war das Vögelchen komplett zu sehen. Die Augen suchten den Boden ab, der Kopf zuckte nach unten und als er wieder hoch kam hatte der Vogel einen Engerling im Schnabel. Wenige Augenblicke später das gleiche Spiel und jetzt befanden sich zwei Engerlinge im Schnabel. Die Vogelaugen machten noch kurz einen Rundblick, fanden wohl nichts Fangenwertes mehr und schon schwang sich der gefiederte Freund in die Lüfte, vermutlich um seiner Familie das leckere Frühstück zu servieren. Früher, vor etlichen Jahren, noch zur Kindeszeit, als der Vater selber noch Ziervögel, Tauben, Fasanen, Hühner, Enten und Gänse hatte, nahm man mitunter auch Vögel auf, die zu früh das Nestverlassen oder hinausgefallen waren, nahm sie auf, setzte sie unter der Wärmelampe in einen Vogelkäfig und fütterte sie mit Fliegen und Gewürm. Schön vorsichtig mit der Pinzette, so wie es die Vogeleltern mit dem Schnabel machen. Waren sie durchgefiedert, kräftig und flugfähig wurden sie in die Freiheit entlassen. Diesen Vogel bei der Selbstversorgung zu sehen und zu beobachten war ein neues, schönes Erlebnis. (wwa) Fotos: DIWA