SASSENROTH – Sonderausstellung zur Grube „Georg“ im Bergbaumuseum
SASSENROTH – Sonderausstellung zur Grube „Georg“ im Bergbaumuseum
Er ist der letzte stählerne Zeitzeuge einer großen Epoche: Der Förderturm der Grube „Georg“ direkt an der A3 kündet davon, dass die Wirtschaftsgeschichte des Kreises Altenkirchen untrennbar mit dem Bergbau und Hüttenwesen verbunden ist. Und während an der Sieg und der Heller nahezu sämtliche Spuren der Montangeschichte vernichtet wurden, kann man in Willroth immer noch erahnen, welch gigantische Anlagen einst betrieben wurden, um die Bodenschätze der Region ans Tageslicht zu fördern.
Genau 60 Jahren sind seit der Schließung der beiden letzten Gruben vergangen. Nachdem das Kreisbergbaumuseum in Herdorf-Sassenroth zuletzt die Geschichte der Grube „Füsseberg/Friedrich Wilhelm“ (Biersdorf/Herdorf) mit einer Sonderausstellung gewürdigt hatte, folgt nun ab Sonntag, 7. September, – als Pendant – die Grube „Georg“, die in ihrer letzten Phase und im Zuge der fast schon verzweifelten Konsolidierungsbemühungen ebenfalls zur Erzbergbau Siegerland AG gehört. Auch hier wurde im Frühjahr 1965 die letzte Schicht gefahren – damit war die Jahrtausende alte Geschichte des Bergbaus im Siegerländer-Wieder Spateisenbezirk beendet. Geblieben sind viele Erinnerungen – und eben der 56 Meter hohe Förderturm, inzwischen ein Industriedenkmal.
Doch wäre es fatal, die Geschichte der Grube „Georg“ nur auf diese Touristenattraktion zu reduzieren: Daher haben in Zusammenarbeit mit der Bürgerinitiative Willroth Museumsleiter Achim Heinz und vor allem der Herdorfer Bergbauexperte Thomas Düber diese Ausstellung mit etlichen Exponaten zusammengestellt. Dank der guten Kontakte von Düber haben zahlreiche private Sammler Mineralien aus der Grube „Georg“ und auch aus der Grube „Louise“ zur Verfügung gestellt. Viel Original-Material hat auch der frühere Bergmann Hans-Jürgen Kalscheid beigesteuert. Also: Es lohnt sich einmal mehr ein Besuch im Bergbaumuseum.