Sabine Bätzing- Lichtenthäler referiert gemeinsam mit Ex-Gesundheitsministerin Ulla Schmidt
NEUWIED – Sabine Bätzing- Lichtenthäler referiert zusammen mit Ex-Gesundheitsministerin Ulla Schmidt im Neuwieder Heimathaus. –
Zehn Prozent der Bevölkerung ist durch Krankheit, Unfälle oder von Geburt an behindert und dem sollte die Politik Rechnung tragen. Das Thema der gut besuchten Veranstaltung, der SPD vor Ort, war die Inklusion behinderter Menschen. Ist sie Utopie? so fragt die Bundestagsabgeordnete Sabine Bätzing- Lichtenthäler. Der demografische Wandel zu immer mehr älteren Menschen und der ersten älteren Generation der geistig Behinderten, bringt neue Herausforderungen mit sich. Die Politik sei gefragt, dringend zu handeln. Es bringe wenig, Gesetze zu verabschieden, deren Umsetzung zu lange auf sich warten lasse, so Bätzing. Ist die geplante Umsetzung, behinderter Kinder in Regelschulen und Schließung von Förderschulen sinnvoll? Zu diesen Fragen versuchte Ulla Schmidt Antwort zu geben. Der zweite Gast am Podium, war die Olympiasiegerin im Behinderten Sport, Bianca Vogel aus Breisig, die als Contergangeschädigte und Betroffene, zu diesem Thema referierte. Eine erstaunliche Frau, die trotz aller Schwierigkeiten, ihren Weg gegangen ist und heute noch als Erzieherin im Ahrtal arbeitet. Sie hätte sich mehr Anerkennung für den Behinderten Sport gewünscht, der von den Medien als Stiefkind behandelt wird. Auch sie war der Meinung, dass ein Umdenken, in Politik und Gesellschaft, erfolgen muss, um zu mehr Gemeinschaft und Lebensqualität von behinderten Menschen zu kommen. Bianca Vogel ist ein lebendiges Beispiel dafür, was ein Mensch mit Behinderung leisten kann, wenn man ihm Bedingungen schafft, seine Talente auch einsetzen zu können. Ulla Schmidt berichtete von neuen Wegen, die man mit der Arbeit geistig Behinderter geht. Man setzt sie inzwischen erfolgreich in der Betreuung Demenzkranker ein. ”Es gibt viele gute Ansätze”, so die Ex-Gesundheitsministerin die mit dem Zug aus Aachen angereist war. Die Inklusion ist ein zu beschreitender Weg, allerdings auch ein längerer Prozess. Inklusion braucht einen langen Atem, der sich für diejenigen, die sich entschließen, den Weg zu beschreiten, am Ende auszahlen wird. Von Inklusion profitieren wir alle, besonders aber unsere Kinder. Sie sollen in Verhältnissen leben können, in denen niemand mehr ausgeschlossen ist, in denen jeder Mensch seine Ressourcen und Kompetenzen einzubringen vermag und dafür individuelle Wertschätzung genießt und Anerkennung erhält. Gedanken, die viele Betroffene, Politiker und interessierte Menschen in unserem Land beschäftigt. Das Wort Barrierefreiheit ist hochaktuell, so Ulla Schmidt abschließend. Zwei Gebärdendolmetscherinnen übersetzten an diesem Gesprächsabend die Reden. Auch das solle Normalität werden, wünscht sich Sabine Bätzing- Lichtenthäler, die sich über die regen Diskussionen freute, die auch noch lange nach Ende der Veranstaltung geführt wurden. (mabe)