Rösch zieht positive Bilanz der inklusiven Sommertour
RLP – Menschen mit Behinderung – Rösch zieht positive Bilanz der inklusiven Sommertour – „Es lohnt sich, in Rheinland-Pfalz unterwegs zu sein. Ich habe viele gute Eindrücke bekommen, wie die Menschen in unserem Land die UN-Behindertenrechtskonvention engagiert umsetzen“, so das Fazit des Landesbeauftragten für die Belange behinderter Menschen, Matthias Rösch, zu seiner Sommertour, barrierefrei und alles inklusive.
„Auf dem Hambacher Schloss konnte ich mich davon überzeugen, dass Barrierefreiheit und Denkmalschutz kein Widerspruch sind. Die baulichen Veränderungen in den letzten Jahren haben die Wiege unserer Demokratie für alle Menschen zugänglich gemacht. Dazu gehören auch Führungen in leichter Sprache durch die Ausstellung für Menschen mit Lernschwierigkeiten“, erklärte Rösch. Auf dem Sommerfest des Club behinderter und ihrer Freunde (CBF) Neustadt konnte der Landesbeauftragte einen Eindruck gewinnen, wie sich der über 30jährige Einsatz von Menschen mit Behinderungen für Barrierefreiheit und selbstbestimmtes Wohnen auszahlen. Der CBF hatte auch die Umbaumaßnahmen am Hambacher Schloss begleitet.
Bei seinem Besuch im Pfälzer Bergland am Donnerstag zeigte sich Rösch positiv überrascht, wie gut das Zertifikat für barrierefreien Tourismus im Land schon angenommen wird. Ob in der Burg Lichtenberg, der Jugendherberge, dem Restaurant, dem Umweltmuseum Geoskop oder dem Haus an der kulinarischen Landstraße in Konken, überall waren die Urkunden und Aufkleber für die Zertifizierung „Reisen für alle“ zu finden. Der Landesbeauftragte betonte: „Das ist ein großer Erfolg. Über 300 Betriebe in Rheinland-Pfalz wurden bereits mit dem Zertifikat ausgezeichnet. Jetzt kann das Land mit Mitteln aus dem europäischen EFRE-Programm helfen, Lücken der Barrierefreiheit zu schließen.“
Eine Herausforderung bleibt, barrierefrei mit Bus und Bahn im ländlichen Raum unterwegs zu sein, weiß Matthias Rösch aus eigener Erfahrung als Rollstuhlnutzer. Für die Tour durch den Westerwald am Freitag wurde eigens ein Niederflurbus auf einer Regionallinie eingesetzt, auf der bisher nur Hochflurbusse fahren. „Ich hoffe, dass diese Ausnahme zum Regelfall wird. Niederflurbusse machen Mobilität nicht nur für Menschen mit Behinderung, sondern auch für ältere Menschen und Familien mit Kinderwagen möglich.“ Bei seinen Stationen in Hachenburg und Selters diskutierten der Landesbehindertenbeauftragte und das Forum für soziale Gerechtigkeit mit Kommunalpolitikerinnen und -politikern zum Abschluss der Tour über die Themen Inklusion in Kita, Schule und Arbeitsleben.
„Mir ist wieder klar geworden, dass insbesondere dort, wo Menschen mit Behinderungen als Behindertenbeauftragte in den Beiräten und Verbänden aktiv sind, Inklusion und Barrierefreiheit vorankommen. Die gute Resonanz meiner Sommertour hilft, das Bewusstsein für die Umsetzung von Inklusion in unserem Land zu schärfen und ermuntert, so hoffe ich, andere, diesen guten Beispielen zu folgen“, so der Landesbeauftragte abschließend.