RHEINLAND-PFALZ – Tarifrunde Handel Rheinland-Pfalz-Saarland 2023 – Beschäftigte im Handel streiken weiter
RHEINLAND-PFALZ – Tarifrunde Handel Rheinland-Pfalz-Saarland 2023 – Beschäftigte im Handel streiken weiter – Zombiewalk und Halloween-Streikkundgebung
Die Gewerkschaft ver.di ruft am 31.10.23 erneut die Beschäftigten ausgesuchter Betriebe aus Koblenz und Mainz zum Streik auf.
Unter dem Motto: „Wie Zombies wollt Ihr uns behandeln? Wie Zombies werden wir heut wandeln!“, werden die Streikenden ab 11.00 Uhr vom Münsterplatz aus in einen Zombiewalk zum Platz Am Brand wandeln. Dort wird ab ca. 11.30 Uhr eine Kundgebung stattfinden, in welcher die Streikenden einen Inflations-Cat-walk darbieten werden, der die dringend benötigte Lohn- und Gehaltserhöhung aufgrund der gestiegenen Lebensmittelpreise deutlich macht.
Die Tarifverträge für das Entgelt im Groß- und Außenhandel sowie im Einzel- und Versandhandel im Saarland und in Rheinland-Pfalz sind bereits Ende März bzw. Ende April ausgelaufen. Trotz wochenlangem Arbeitskampf konnte in keiner Verhandlungsrunde eine Annäherung erzielt werden.
„Das Angebot der Arbeitgeber im rheinland-pfälzischen Einzelhandel war auch in der 6. Verhandlung mit 5,3 % zu weit von unserer Forderung entfernt, umgerechnet sind das mal gerade 91 Cent brutto je Arbeitsstunde. Die Beschäftigten brauchen erheblich mehr, um die täglichen Kosten wegen der enorm gestiegenen Preise, insbesondere im Bereich Lebensmittel, bezahlen zu können“, erklärt die ver.di-Verhandlungsführerin für den Einzel- und Versandhandel Monika Di Silvestre.
Die Arbeitgeberverbände für den Groß- und Außenhandel und für den Einzel- und Versandhandel haben eine Verbandsempfehlung für den Großhandel von 5,1 % und für den Einzelhandel von 5,3 % ab dem 1. Oktober 2023 rausgegeben.
„Die Kolleginnen und Kollegen sind enttäuscht und stinksauer, dass diese Tarifrunden von den Arbeitgebern so in die Länge gezogen werden. Es sollte doch längst bei den Unternehmensführungen angekommen sein, dass ihre Beschäftigten täglich um ihre Existenz kämpfen müssen, und dass sie deshalb nachhaltige, tabellenwirksame Entgelterhöhungen benötigen. Deshalb streiken die Beschäftigten weiter, wenn es sein muss auch im Weihnachtsgeschäft. Sie können es sich schlichtweg nicht leisten, einen Tarifabschluss in Kauf zu nehmen, der für sie Reallohnverlust bedeuten würde“, so Monika Di Silvestre weiter.
Die ver.di-Tarifkommissionen fordern:
Für den Einzel- und Versandhandel:
Erhöhung der Entgelte um 2,50 € je Arbeitsstunde
Erhöhung der Auszubildendenvergütung um 250 € je Ausbildungsjahr
Laufzeit der Tarifverträge soll 12 Monate betragen
Gemeinsame Initiative zur Beantragung der Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge (AVE)
Für den Groß- und Außenhandel:
Erhöhung der Entgelte um 425 € im Monat
Erhöhung der Auszubildendenvergütung um 250 € je Ausbildungsjahr
Laufzeit der Tarifverträge soll 12 Monate betragen
Gemeinsame Initiative zur Beantragung der Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge (AVE)