RHEINLAND-PFALZ – „PETER IST EINER VON UNS“!
RHEINLAND-PFALZ – „PETER IST EINER VON UNS“! – Protestaktion von Gewerkschafterinnen und Gewerkschaftern bei Amazon – Unter dem Motto „Peter ist einer von uns!“, versammelten sich am Mittwoch, 1. Juli 2020, am späten Nachmittag Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter von ver.di vor dem Personaleingang von Amazon in Frankenthal. Sie verteilten Protestpostkarten und sammelten dabei Unterschriften gegen die Kündigung eines Beschäftigten von Amazon. Die Geschäftsführung hatte ihm am 19. Juni die Kündigung ohne Angaben von Gründen übergeben.
Erst einige Tage später erfuhr er, dass er wegen dreimaligem Zuspätkommen zum 31. Juli 2020 das Unternehmen verlassen soll.
Der von der Kündigung betroffene Peter Fritz sagt dazu: „Ich war immer bereit einzuspringen und habe viele Überstunden für Amazon gearbeitet. Ich hätte nicht gedacht, dass ich wegen weniger Minuten jetzt gekündigt werde und bin total enttäuscht.“
Monika Di Silvestre, ver.di Landesbezirksfachbereichsleiterin für den Handel: „Wir reden hier über insgesamt 3 oder 4 Minuten in 1 ½ Jahren Zuspätkommen, wofür sich der Kollege auch immer seinem Arbeitgeber gegenüber erklärt hat. Wir finden dieses Verhalten der Amazon-Geschäftsführung absolut überzogen und halten ein solches Führungsverhalten für skandalös. Wir fordern die Geschäftsführung von Amazon auf, die Kündigung zurückzunehmen und den Kollegen weiter zu beschäftigen.“
Dave Koch, Gewerkschaftssekretär im ver.di Bezirk Pfalz und Betreuer von Amazon Frankenthal: „Wir stehen solidarisch an Peters Seite. Nicht nur, weil er von Existenzverlust bedroht ist, sondern vor allem, weil wir den Versuch sehen, gewerkschaftliche Betätigung zu unterdrücken. Das demokratische Recht im Betrieb für gute Arbeitsbedingungen einzutreten muss auch von Amazon akzeptiert werden!“
Viele Beschäftigte von Amazon waren ebenfalls über dieses Verhalten der Geschäftsführung empört und haben sich mit ihrer Unterschrift an der Soli-Aktion beteiligt.