RHEINLAND-PFALZ Nach Warenhausschließungen der Galeria Karstadt Kaufhof GmbH: Land finanziert „Kümmerer“ für betroffene Beschäftigte
RHEINLAND-PFALZ Nach Warenhausschließungen der Galeria Karstadt Kaufhof GmbH: Land finanziert „Kümmerer“ für betroffene Beschäftigte
Rheinland-Pfalz richtet sich mit einer besonderen Hilfe an die Beschäftigten, die von der Schließung der Warenhäuser der Galeria Karstadt Kaufhof GmbH betroffen sind. Mit sogenannten „Kümmerern“ finanziert das Land ein spezielles Angebot, das über die Dienstleistungen der Bundesagentur für Arbeit hinausgeht. Die „Kümmerer“ sollen neben den Arbeitsvermittlern der Agenturen für Arbeit die betroffenen Beschäftigten mit ihren speziellen Belangen betreuen. Es handelt sich hierbei um ein freiwilliges und kostenloses Angebot, das sich sowohl an die Beschäftigten, die in die Transfergesellschaft wechseln, als auch an die, die sich arbeitslos melden, richtet. Betroffen sind in Rheinland-Pfalz Beschäftigte der Warenhäuser in Mainz, Landau, Worms und Trier.
„Mit dieser ergänzenden und individuellen Hilfestellung über die Kümmerer wollen wir die betroffenen Beschäftigten bei ihrer beruflichen Neuorientierung unterstützen und sie auf ihrem Weg in eine neue Beschäftigung begleiten“, sagte Arbeitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler. Die Betriebsvertretung der Galeria Karstadt Kaufhof GmbH sowie die Gewerkschaft ver.di unterstützen und bewerben das Angebot der Landesregierung. Die ver.di-Landesfachbereichsleiterin für den Handel Monika Di Silvestre sieht das rundum positiv: „Auch, wenn die zeitliche Aufstockung der Transfergesellschaft aus verschiedenen Gründen nicht möglich war, wird dieses Projekt für die Kolleginnen und Kollegen von Galeria eine zusätzliche Chance sein. Diese gute Sache hatte sich schon bei den damals betroffenen Kolleginnen von Schlecker bewährt.“
Die Kosten für die „Kümmerer“ werden vom Land übernommen. Die Beratung kann bis einschließlich 31. Juli 2021 in Anspruch genommen werden. Umgesetzt wird das persönliche Beratungsangebot für die Regionen Mainz, Worms und Landau vom Zentrum für Arbeit und Bildung gGmbH in Frankenthal. In der Region Trier können sich die Beschäftigten an die Bürgerservice gGmbH wenden.
Der Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof GmbH hatte bereits im Sommer bekanntgegeben, dass der Konjunkturabschwung sowie die erforderlichen temporären Ladenschließungen im Zusammenhang mit der Corona-Krise die bereits prekäre Situation des Unternehmens zusätzlich verschärft haben. Allen von den endgültigen Warenhausschließungen betroffenen Beschäftigten wurde die Möglichkeit eröffnet, zum 1. November 2020 in eine sechsmonatige Transfergesellschaft zu wechseln. Die Landesregierung Rheinland-Pfalz hatte sich auf Bundesebene für eine längere Laufzeit der Transfergesellschaft eingesetzt. Eine Verlängerungsoption gab es allerdings nicht. Deshalb hat die Landesregierung mit den handelnden Akteuren nach zusätzlichen Unterstützungsmöglichkeiten für die betroffenen Beschäftigten gesucht, die auch über die Laufzeit der Transfergesellschaft hinausgehen und so längere Zeit Unterstützung anbieten.