RHEINLAND-PFALZ – Mit dem Wolf leben lernen!

RHEINLAND-PFALZ – Mit dem Wolf leben lernen – Naturschutzinitiative e.V. (NI) lädt zu Wolf-Sonntagen ein

Die Naturschutzinitiative beobachtet eine zunehmende Tendenz, auch geschützte Tiere zu bekämpfen, wenn sie Lobbygruppen Aufwand verursachen. Der Wolf ist nur das prominenteste Beispiel dafür. Ähnliche Debatten gibt es auch bei den Arten Biber, Luchs und Fischotter, die ebenfalls in ehemalige Lebensräume zurückkehren.

Daher sei es wichtig, so die NI, sachlich zu informieren und vor allem den Herdenschutz durch die Weidetierhalter zu stärken. Nur so sei ein friedliches Zusammenleben möglich.

„Die Tierhalter sind nach dem Tierschutzgesetz verpflichtet, ihre Tiere zu schützen, nicht nur gegen den Wolf. Hierzu gehören neben einer fachgerechten Zäunung je nach Gegebenheiten auch Pferche, Ställe und Herdenschutzhunde. Richtiger Herdenschutz schützt nämlich Schaf und Wolf. Wer seine Tiere nicht schützen kann, kann auch keine halten“, so der Natur- und Umweltschutzverband.

Wir können auch in Deutschland lernen mit dem Wolf zu leben, so wie es in vielen anderen Ländern gelungen ist. Hierzu braucht es eine gewisse Bereitschaft, das Wesen „Wolf“ zu verstehen. Die Wolf-Sonntage der Naturschutzinitiative e.V. (NI) informieren auf der Grundlage von wissenschaftlichen Erkenntnissen mit ausgewiesenen Experten über die europaweit streng geschützte Art und zeigen Möglichkeiten zu einem friedlichen Zusammenleben auf. Zu den Referenten zählen der Dipl.-Biologe und Zoologe Dr. Frank Wörner, die Tierärztin Dr. Jutta Etscheidt, der Großkarnivorenbeauftragte des Landes Rheinland-Pfalz Stefan Hetger, die Projektleiterin Großkarnivoren der NI, Gabriele Neumann sowie Elisabeth Ditscheid und Markus Dübbert.

Wer allerdings „wolffreie Dörfer“ fordere, habe sich nicht nur wildbiologisch völlig disqualifiziert, sondern betreibe Hetze gegen dieses Tier und fordere im Grunde dessen erneute Ausrottung.

Der Wolf sei in den vergangenen Jahren regelrecht konditioniert worden, Schafe zu reißen, weil viele Tierhalter ihre Tiere einfach unzureichend oder gar nicht geschützt hätten. Das Bundesamt für Naturschutz gebe klare Empfehlungen, welche Zäune zum Schutz einer Herde geeignet seien.

„Der Wolf ist ein wichtiger Teil der Biodiversität, die unsere Lebensgrundlage darstellt. Und wir Menschen müssen wieder lernen, mit ihm zu leben. Auch die Weidetierhalter müssen sich umstellen und neue Wege gehen. Man muss einen Wolf nicht mit dem Tod bestrafen, nur weil er schlau ist. Mit den drei Wolf-Sonntagen und ausgewiesenen Fachleuten wollen wir zu einem sachlichen Diskurs beitragen“, so die Naturschutzinitiative e.V. (NI). Foto: Markus Dübbert