Rheinland-Pfalz macht den „zweiten Erste-Hilfe-Kurs“

WISSEN – RLP – Doppelt hilft besser: DRK EH g – Bei einer allgemeinen Verkehrskontrolle rufen die Polizeiwache Wissen als Dienststelle des Polizeipräsidiums Koblenz und die Kampagne „Runter vom Gas“ am Dienstag, 21. Oktober, zum „zweiten Erste-Hilfe-Kurs“ auf. Das gemeinsame Ziel ist es, Verkehrsteilnehmer zu motivieren, ihre Erste-Hilfe-Kenntnisse aufzufrischen, um mehr Leben zu retten. Der Aufruf ist Teil einer bundesweiten Initiative, die neben regionalen Hilfsorganisationen auch der Arzt und Kabarettist Dr. Eckart von Hirschhausen unterstützt.

Nach einem Verkehrsunfall können die ersten Minuten über Leben und Tod der Verletzten entscheiden. Erschreckende Tatsache: Viele Verkehrsteilnehmer trauen sich nicht zu, Erste Hilfe zu leisten. Laut aktuellen Zahlen des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) kennt nur etwa jeder dritte deutsche Autofahrer die wichtigsten Handgriffe; bei der Mehrheit liegt der letzte Erste-Hilfe-Kurs mehr als zehn Jahre zurück. In Rheinland-Pfalz soll sich das bald ändern. Die Polizeiwache Wissen (Dienststelle des Polizeipräsidiums Koblenz) und die Kampagne „Runter vom Gas“ des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) und des Deutschen Verkehrssicherheitsrats (DVR) setzen sich gemeinsam dafür ein, Verkehrsteilnehmer zu einem „zweiten Erste-Hilfe-Kurs“ zu motivieren. „Runter vom Gas“ ist am Dienstag, 21. Oktober, ab 11:00 Uhr bei einer allgemeinen Verkehrskontrolle der Polizeiwache Wissen präsent. Um das Interesse für einen „zweiten Erste-Hilfe-Kurs“ zu wecken, führt das Deutsche Rote Kreuz Wiederbelebungsmaßnahmen praktisch vor. Des Weiteren verteilen Kampagnenvertreter von „Runter vom Gas“ Informationen zum richtigen Verhalten am Unfallort sowie Warnwesten an die Verkehrsteilnehmer.

„Rund zehn Prozent der tödlich Verunglückten könnten jährlich durch Erste Hilfe gerettet werden. Es ist also entscheidend wichtig, dass möglichst alle Verkehrsteilnehmer ihr Wissen in Erster Hilfe auffrischen. Machen Sie den ‚zweiten Erste-Hilfe-Kurs’! Gemeinsam können wir die Zahl der tödlich Verunglückten weiter senken“, sagte Katherina Reiche, Parlamentarische Staatssekretärin beim BMVI, zum Auftakt der Initiative „Zweite Erste Hilfe“ in Berlin.

„Wer hilft, kann nichts falsch machen“. Christian Kellner, Hauptgeschäftsführer des DVR: „Wir gehen davon aus, dass nur jeder Dritte einem Schwerverletzten überlebensnotwendige Erste Hilfe leisten kann.“ Doch nicht nur Wissenslücken hindern die Menschen daran, sofort zu handeln. „Viele Verkehrsteilnehmer fürchten negative Konsequenzen, falls sie einen Fehler machen. Dabei gilt: Wer bei einem Unfall Erste Hilfe leistet, kann juristisch nichts falsch machen. Es geht also nicht um ‚Helfen – ja oder nein’, sondern um das ‚Gewusst wie“.

„Es sterben leider immer noch zu viele Menschen am Unfallort, weil zu wenige wissen, wie im Notfall richtig zu handeln ist. Das muss nicht so sein. Wir möchten ein Bewusstsein dafür schaffen, wie wichtig und einfach es ist, zu helfen und damit Menschenleben zu retten,“ sagt Thomas Moog von der Polizeiwache Wissen.

Die Veranstaltung in Wissen ist Teil einer bundesweiten Partnerinitiative von „Runter vom Gas“. Zusammen mit Landesregierungen, Polizeien sowie regionalen Hilfsorganisationen will die Verkehrssicherheitskampagne mit insgesamt zehn Veranstaltungen in den Bundesländern den Verkehrsteilnehmern den Zugang zu Erster Hilfe vereinfachen. Prominenter Unterstützer der Initiative ist der Mediziner, Kabarettist und TV-Moderator Dr. Eckart von Hirschhausen. Er gab am 19. September bei einer Pressekonferenz in Berlin zusammen mit dem BMVI, DVR und DRK den Startschuss für die Aktionen der Bundesländer. Unter www.zweite-erste-hilfe.de finden sich ab sofort alle Termine sowie Kampagnenmaterial und Informationen zum richtigen Verhalten am Unfallort.

„Runter vom Gas“: Das Leben ist viel zu schön, um es leichtfertig aufs Spiel zu setzen. Unter diesem Motto machen sich das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) und der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) für mehr Sicherheit auf deutschen Straßen stark. Der Grundgedanke: Mit einer emotionalen und positiven Ansprache will „Runter vom Gas“ alle Verkehrsteilnehmer für die Gefahren im Straßenverkehr sensibilisieren. Gestartet im Jahr 2008, thematisiert die Kampagne seit 2011 neben unangepasster Geschwindigkeit eine Vielzahl von Ursachen schwerer Unfälle – zum Beispiel Alkohol am Steuer, Ablenkung, gefährliches Überholen und dichtes Auffahren, insbesondere auf Landstraßen. Zudem wirbt „Runter vom Gas“ für das Anschnallen in Kraftfahrzeugen und das Tragen von Fahrradhelmen. www.runtervomgas.de

Beitrag teilen