RHEINLAND-PFALZ – Hinhaltetaktik des Arbeitgeberverbandes VAV Rheinland-Pfalz e.V.
RHEINLAND-PFALZ – Hinhaltetaktik des Arbeitgeberverbandes VAV Rheinland-Pfalz e.V.– die Beschäftigten im Bereich Speditionen, Logistik & KEP sind sauer
Seit dem Frühjahr 2020 zeigen die Beschäftigten im Verkehrsgewerbe Rheinland-Pfalz größten Einsatz. In Zeiten der Corona-Pandemie tragen sie erheblich mit dazu bei, dass die Versorgung im ganzen Land sichergestellt ist. Gerade jetzt sind vor allem die Paketfahrer*innen und das stationäre Personal bei den Paketdienstleistern an ihrer Leistungsgrenze angelangt.
„Es kann nicht sein, dass die Beschäftigten, die über ein Jahr hinweg schwer geschuftet haben, weiterhin leer ausgehen müssen“, so Tanja Lauer, zuständige Landesfachbereichsleiterin und Verhandlungsführerin für den Bereich Speditionen, Logistik und KEP (Kurier-, Express-, Paketdienstleistung) bei der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di). Die letzte Lohnerhöhung haben die Beschäftigten im November 2018 erhalten. Der Tarifkonflikt mit dem VAV läuft bereits seit Anfang 2019. Zu diesem Zeitpunkt hatte ver.di den Manteltarifvertrag für die Beschäftigten im Verkehrsgewerbe Rheinland-Pfalz gekündigt. Auf die Forderung aus dem Jahr 2019 von 6 %, mind. 150 € und die Erhöhung der Ausbildungsvergütung von 100 € mauern die Arbeitgeber und zeigten bis dato keinerlei Bereitschaft, ein angemessenes Angebot zu machen.
Nachdem die ver.di Tarifkommission im Frühjahr 2020 beschlossen hatte, die Tarifverhandlungen aufgrund der Situation rund um die Corona-Pandemie ruhen zu lassen, wurde der VAV im Sommer aufgefordert, wieder an den Verhandlungstisch zurück zu kehren. Doch der Verband hat bisher noch nicht einmal darüber nachgedacht, für die bisherigen Leistungen der Beschäftigten in den Kurier-, Express-, sowie in den Speditions- und Logistikbetrieben ein Zeichen der Wertschätzung wie z.B. in Form einer „Corona-Prämie“, zu setzen. Ganz im Gegenteil: Die nun von ver.di geforderte Fortsetzung der Tarifverhandlungen knüpft der Verband an Vorbedingungen, die bereits in 2019 keine Akzeptanz fanden. Diese Art des Umgangs wollen die Beschäftigten nicht länger auf sich sitzen lassen. In den vergangenen Wochen wurde in den Betrieben eine Petition gestartet, an der der sich fast 500 Beschäftigte beteiligt haben, um gegenüber dem Verband ein Zeichen zu setzen.
Die Beschäftigten erwarten, dass der Arbeitgeberverband noch in dieser Woche (26. bis 30.04.21) einen Verhandlungstermin wahrnimmt. „Es ist an der Zeit, dass die Arbeitgeber ihre ständige Blockadehaltung beenden und ohne Vorbedingungen in die Fortsetzung der Tarifverhandlungen gehen, um für die Beschäftigten endlich zu einem guten Ergebnis zu kommen. Wir stehen die ganze Woche für einen Verhandlungstermin bereit“, sagt Tanja Lauer abschließend.