RHEINLAND-PFALZ – Ältere leiden oft unter Bluthochdruck und Cholesterin
RHEINLAND-PFALZ – Ältere leiden oft unter Bluthochdruck und Cholesterin
Bluthochdruck macht älteren Menschen in Rheinland-Pfalz besonders oft zu schaffen. Das zeigt der BARMER-Altersleidensatlas, der Abrechnungsdaten von Arztpraxen und Kliniken aus dem Jahr 2023 auswertet. Demnach leiden 281 von 1.000 rheinland-pfälzischen BARMER-Versicherten im Alter von 60 bis 69 Jahren unter Bluthochdruck. Noch öfter ist das bei 70- bis 79-Jährigen (716), 80- bis 89-Jährigen (831) und ab 90-Jährigen (916) der Fall. Bluthochdruck ist in dem Bundesland in allen vier Altersgruppen das häufigste Leiden. Hochgerechnet auf die Bevölkerung sind in Rheinland-Pfalz nach BARMER-Angaben 652.000 Menschen ab 60 Jahren von dieser Krankheit betroffen. Dunja Kleis, Landesgeschäftsführerin der BARMER in Rheinland-Pfalz und im Saarland, sagt: „Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko für Bluthochdruck, da die Elastizität der Blutgefäße sinkt. Die gute Nachricht ist, dass sich das Risiko für Bluthochdruck dennoch auch im Alter senken lässt, indem man etwa bei Übergewicht abnimmt, sich mehr bewegt und weniger Salz zu sich nimmt.“ Dauerhaft erhöhter Blutdruck könne Nierenschäden, Herzinfarkte und Schlaganfälle begünstigen.
Fettstoffwechselstörungen zweithäufigstes Leiden bei Älteren
Die zweithäufigste Erkrankung bei Menschen aus Rheinland-Pfalz im Alter von 60 bis 89 Jahren sind Fettstoffwechselstörungen wie zu hohe Cholesterin- und Blutfettwerte. An ihnen leiden von 1.000 rheinland-pfälzischen BARMER-Versicherten im Alter von 60 bis 69 Jahren 202, im Alter von 70 bis 79 Jahren 508 und im Alter von 80 bis 89 Jahren 550. Bei den ab 90-Jährigen aus dem Bundesland sind Fettstoffwechselstörungen dagegen nur das dritthäufigste Leiden nach Mobilitätsstörungen, zu denen Probleme beim Gehen und der Beweglichkeit zählen. Nach Hochrechnung der BARMER sind in Rheinland-Pfalz 448.000 Menschen ab 60 Jahren an einer Fettstoffwechselstörung erkrankt. „Bei Fettstoffwechselstörungen spielt oft Vererbung eine Rolle, aber auch zu fettreiche Ernährung, Übergewicht und Diabetes können Cholesterinwerte steigen lassen. Mit einer gesunden Ernährung und viel Bewegung lassen sich erhöhte Cholesterinwerte meist senken“, betont Kleis. Ungünstige Cholesterinwerte könnten auf ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen hinweisen und sollten nie ignoriert oder verharmlost werden.
Rheinland-Pfalz liegt oft über dem Bundesdurchschnitt
In Rheinland-Pfalz liegt die Rate der Menschen mit Bluthochdruck-Diagnose in drei der untersuchten Altersgruppen über dem Bundesdurchschnitt. Das betrifft die 60- bis 69-Jährigen, auf die im Bundesdurchschnitt 275 Erkrankte je 1.000 BARMER-Versicherte kommen, die 70- bis 79-Jährigen, auf die bundesweit 709 Betroffene je 1.000 BARMER-Versicherte entfallen, und die 80- bis 89-Jährigen mit 822 Erkrankten je 1.000 BARMER-Versicherte. Auch die Rate der ärztlich dokumentierten Fettstoffwechselstörungen je 1.000 BARMER-Versicherte liegt in Rheinland-Pfalz in diesen drei Altersgruppen höher als im Bundesdurchschnitt (60 bis 69 Jahre: 193, 70 bis 79 Jahre: 493, 80 bis 89 Jahre: 544). „In Rheinland-Pfalz treten Altersleiden im Vergleich aller Bundesländer teils etwas häufiger auf“, erläutert Kleis. Die Gründe dafür seien vielfältig. Vor allem das leicht höhere Durchschnittsalter der Bevölkerung spiele hier eine Rolle.
Rückenschmerzen und Sehprobleme weit verbreitet
Laut Altersleidensatlas der BARMER kommen in Rheinland-Pfalz bei den 60- bis 89-Jährigen auch noch besonders oft Rückenschmerzen, Probleme mit den Augen wie Kurz- und Weitsichtigkeit, Diabetes Typ 2, auch als Zuckerkrankheit bekannt, Kniearthrose sowie Wirbelsäulenverschleiß vor. Dagegen spielen bei den ab 90-Jährigen in dem Bundesland eher Blasenschwäche und Probleme bei den Herzgefäßen eine größere Rolle. „In Rheinland-Pfalz gibt es Diagnosen, die vergleichsweise häufig vorkommen, aber potenziell vermeidbar sind. Zumindest kann der Verlauf dieser Krankheiten durch einen gesunden Lebensstil abgeschwächt oder verlangsamt werden“, erklärt Kleis. Ausreichend Bewegung und eine gesunde Ernährung könne zum Beispiel die Zuckerkrankheit in aller Regel positiv beeinflussen. Dies wirke sich auch begünstigend auf das Herz-Kreislaufsystem aus.