RHEINLAND-PFALZ – 5. Fachkräftegipfel Pflege – Fachkräftegipfel rückt Personal, Vergütung und Arbeitsbedingungen in den Fokus
RHEINLAND-PFALZ – 5. Fachkräftegipfel Pflege – Fachkräftegipfel rückt Personal, Vergütung und Arbeitsbedingungen in den Fokus
„Die derzeitige Corona-Pandemie zeigt einmal mehr, welche enorme gesellschaftliche Verantwortung die Mitarbeiter/innen der Gesundheitsfachberufe für die Versorgung der rheinland-pfälzische Bevölkerung tragen. Gerade in den letzten Monaten wurde besonders deutlich, dass die Fachkräftesicherung in der Pflege aktuell eine der größten Herausforderungen im Gesundheitswesen und der Pflege ist“, sagte Arbeits- und Sozialministerin Bätzing-Lichtenthäler anlässlich des 5. Fachkräftegipfels in Mainz, der unter dem Schwerpunkt Personal, Vergütung und Arbeitsbedingungen stand.
„In der heutigen Diskussion wurde deutlich, dass den Worten der Anerkennung für die Pflegekräfte während der Corona-Pandemie nun Taten folgen müssen. Wir sind uns dabei einig, dass Dank und der Pflegebonus allein nicht reichen. Die gesellschaftliche Anerkennung muss sich auch finanziell und in besseren Arbeitsbedingungen widerspiegeln“, betonte Ministerin Bätzing-Lichtenthäler.
Aufgrund der Corona-Pandemie fand der 5. Fachkräftegipfel Pflege diesmal ohne Publikum statt. Die Podiumsdiskussion zum Thema Personal, Vergütung und Arbeitsbedingungen wurde per Livestream übertragen. Ziel der Fachkräftegipfel Pflege ist, der Öffentlichkeit fortlaufend über die Umsetzung der „Fachkräfteinitiative Pflege 2.0“ zu berichten.
Zu den Gästen der Podiumsdiskussion gehörten Sylvia Bühler, Vorstandsmitglied bei ver.di, Dr. Gerald Gaß, Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft sowie Dr. Markus Mai, Präsident der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz und Prof. Frank Weidner, Direktor des Deutschen Institut für angewandte Pflegeforschung.
Dr. Gerald Gaß betonte: „Die deutschen Krankenhäuser sind aktive Partner der Politik bei dem Ziel, die Arbeitsbedingungen für die Pflege in den Kliniken zu verbessern. Wir erweitern unsere Ausbildungskapazitäten und setzen uns gemeinsam mit dem deutschen Pflegerat und der Gewerkschaft ver.di für eine bessere Personalausstattung in den Kliniken ein. Flexible Arbeitszeitmodelle und verlässliche Dienstpläne sind die Grundlagen für eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf unserer Pflegekräfte“.
Die Landespflegekammer Rheinland-Pfalz beteiligt sich aktiv an der Gestaltung der Beschäftigungsbedingungen in der Pflege. Dazu der Präsident der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz Dr. Markus Mai: „Wir stehen in der Pflege weiterhin vor einem sehr langen Weg. Es ist an der Zeit, dass die verantwortlichen Akteure endlich gemeinsam handeln. Denn die Arbeitsbedingungen in Einrichtungen und Kliniken ändern sich nicht auf dem Papier oder durch unzählige Forderungen. Jetzt geht es darum, den Worten Taten folgen zu lassen. An erster Stelle muss zur Durchschlagung des Teufelskreises eine nachhaltige finanzielle Aufwertung des Pflegeberufes stehen. Eine dauerhafte Entlastung der Pflegefachpersonen muss dabei zur obersten Prämisse werden. Die Krise hat uns deutlich gezeigt, wie abhängig unser Gesundheitswesen von der beruflichen Pflege ist. Dementsprechend sollte auch gehandelt werden.“
Sylvia Bühler, im ver.di-Bundesvorstand zuständig für das Gesundheitswesen, unterstrich: „Der Schlüssel zu mehr Personal sind gute Arbeitsbedingungen und eine angemessene Bezahlung. Nur so können Beschäftigte in der Pflege gehalten und neue gewonnen werden. Bessere Arbeitsbedingungen mit dem Hinweis auf den Fachkräftemangel zu verweigern, führt nie ans Ziel. Der Teufelskreis muss endlich durchbrochen werden. Das ist die Anforderung, die wir als Gewerkschaft an Arbeitgeber und Politik stellen. Es muss Schluss sein mit dem permanenten Zeitdruck und dem Gefühl, den Ansprüchen an gute Pflege nicht gerecht werden zu können Es braucht jetzt klare Vorgaben zur Personalausstattung, die sich am Bedarf orientieren.“