RHEINLAND-PFALZ 3. Verhandlungsrunde im Tarifverband der Energie Südwest Rheinland-Pfalz und Saarland
RHEINLAND-PFALZ 3. Verhandlungsrunde im Tarifverband der Energie Südwest Rheinland-Pfalz und Saarland: Beschäftigte fordern 5,2 Prozent mehr Gehalt und Übernahme der Azubis
Am Mittwoch, 24. Februar 2021, werden in Alzey die Tarifverhandlungen für die rund 3.500 Beschäftigten im Tarifverband Energie-Südwest in Rheinland-Pfalz und im Saarland fortgesetzt. Gefordert wird eine Einkommenserhöhung von 5,2 Prozent bei einer Laufzeit des Tarifvertrages von 12 Monaten. Eine weitere zentrale Forderung ist die Übernahme der Auszubildenden nach ihrer Ausbildung zur Bewältigung des Fachkräftemangels.
Wertschätzung für die Beschäftigten der Energieversorger die sich tagtäglich um die Versorgungssicherheit für die Bürgerinnen und Bürger sorgen, sieht anders aus. Trotz der Corona-Pandemie setzen sie sich unermüdlich dafür ein, dass die Kunden rund um die Uhr zufrieden mit der Leistung ihres Energieversorgers sind. Wir fordern gutes Geld für gute Arbeit!“ sagt Christian Hartard, Verhandlungsführer der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di. Jedoch bieten die Arbeitgeber trotz sprudelnder Einnahmen gerade mal 1,8 +0,8 Prozent für insgesamt 29 Monate an. Nicht mal ein Angebot zur Übernahme der auslernenden Azubis wurde durch die Arbeitgeber vorgelegt.
Zum Tarifgebiet gehören unter anderem die Pfalzwerke AG und die Pfalzwerke Netz AG mit rund 800 Beschäftigen an den Standorten Ludwigshafen, Maxdorf, Landau, Homburg, Edenkoben, Otterbach, Hinterweidenthal, Mutterstadt und Kandel. Aber auch die Voltaris, mit Sitz in Maxdorf und Merzig, die Prego in Ludwigshafen und Saarbrücken, das EWR in Worms und Alzey mit über 500 Beschäftigten, sowie die Kraftwerke Mainz/Wiesbaden (KMW) mit rund 400 Beschäftigten. Die EVM in Koblenz beschäftigt knapp 1000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. „Die 6 Unternehmen bilden jedes Jahr viele Auszubildende zu sehr guten Fachkräften aus. Darauf könnten die Arbeitgeber stolz sein. Doch das scheinen sie nicht zu sein, denn die Arbeitgeberseite hat es trotz 2 Verhandlungsrunden bisher nicht mal geschafft hat, ein Angebot zur Übernahme der Auszubildenden vorzulegen“, ergänzt Christian Hartard.
Der Verhandlungsführer geht nicht mehr davon aus, dass es ohne Streiks zu konstruktiven Verhandlungen kommen wird. Zu weit liegt man auseinander. 12 Monate Laufzeit fordern die Arbeitnehmer*innen – 33 Monate, dann nachgebessert auf 29 Monate Laufzeit, boten die Arbeitgeber bisher an. 5,2 prozentige Lohnerhöhungen wurden gefordert, 1,8% und weitere 0,8 % für 29 Monate wurden angeboten. Nicht mal eine Corona-Zahlung, als Dank an die Beschäftigten, wurde durch die Arbeitgeberseite bisher ins Spiel gebracht.
„All das zeigt, dass die Beschäftigten in der Energiewirtschaft trotz widriger Arbeitsbedingungen ihre Arbeit verrichten sollen, aber wenn es um die Beteiligung am Gewinn des Unternehmens geht, dann sollen wieder mal nur die Anteilseigener belohnt werden. Gerade in diesen schwierigen Zeiten in der die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer der Energiewirtschaft die Energiewende tragen und systemrelevante Arbeit leisten, die gerade während der Corona-Pandemie die Versorgungssicherheit und somit auch die Sicherheit unserer Gesellschaft gewährleisten, schmerzt so eine Haltung der Arbeitgeberseite“, sagt Christian Hartard abschließend.