Reservisten betreiben Pionierdienst und Bootsführerweiterbildung
WISSEN – Heimische Reservisten betreiben Pionierdienst und Bootsführerweiterbildung – Das Ausführen von Knoten (Stichen) und Bunden stand im Zentrum der Aus– und Weiterbildung – Die Präsidentenwahl in den USA Thema der sicherheitspolitischen Diskussion – Auf dem Gebiet der Ausbildung militärischer Fertigkeiten (AMF) übten die Wissener Reservisten kürzlich in einer Abendversammlung gemeinsam mit ihren Ortsverbänden im Vereinsheim der Reservistenkameradschaft (RK) Wisserland das Anfertigen von Knoten (Stichen) und Bunden als Pionierdienst aller Truppen mit gleichzeitiger Bootsführerweiterbildung. Denn schließlich sollen die RK-eigenen Bootsführer auf aktuellem Wissensstand gehalten werden, um so zukunftsorientiert bei Veranstaltungen der heimischen RK einsatzbereit gehalten zu werden. Dazu gehören selbstverständlich auch Kenntnisse im Wasserrettungsdienst.
Doch zuvor wurde nach Einweisung in den Programmablauf durch den RK-Vorsitzenden, Oberstleutnant d. R. Axel Wienand, über die aktuelle Tagespolitik diskutiert. Die Präsidentenwahl in den USA war Thema der sicherheitspolitischen Diskussion. Nach kontroverser Diskussion leitete Ausbilder Wienand nach einer kleinen Pause über zur Weiterbildung auf dem Gebiet der „AMF“.
Bereitgestellt hatte Wienand als Ausbildungsmaterial diverses im Eigentum der RK stehenden Tauwerks mit zwei Klampen zu Übungszwecken. Die DLRG-Ortsgruppe Hamm an der Sieg steuerte mit einem Knotenbrett, Rettungsball, Rettungswurfleine, DLRG-Gurtretter und Rettungsboje bei.
Nachdem seemännische Begriffe wie Leinen und Tauwerk definiert wurden, stellte er die verschiedenen Knoten dar und erklärte deren Verwendung. Insgesamt wurden acht Knoten und das Belegen auf einer Klampe mit Kopfschlag vorgestellt, bevor es im Detail ans individuelle Üben ging.
Was man seemännisch unter einer Bucht und einem Auge versteht, rief Ausbilder Wienand bei den Teilnehmern als Grundvoraussetzung für das Verständnis von Knotenausführung praxisorientiert nochmals in dieser Zusatzausbildung in Erinnerung.
Begonnen wurde als Wiederholungsausbildung mit dem wichtigsten Knoten an Bord, nämlich dem sogenannten Palstek. Er ist der wichtigste Knoten an Bord und dient nicht nur zum Festmachen oder Verbinden von Leinen, sondern insbesondere als Rettungsknoten im Notfall, um einen Überbordgefallenen im Wasser zu sichern. Grund genug das Ausführen dieses Knoten besonders zu trainieren. Für den einen oder anderen Teilnehmer war es kein allzu leichtes Unterfangen, bis der Knoten doch dann tatsächlich und richtig in der Praxis saß.
Im diesem zweiten Ausbildungsteil wurden die Azubis im Ausführen weitere Knoten geschult. Das Anfertigen eines Kreuzknotens, eines einfachen und doppelten Schotsteks, eines Roringsteks, Stoppersteks, Slipsteks und Webeleinsteks wurden dabei thematisiert und demonstriert, bevor es ans praktische Üben ging. Welche Bedeutung der Knotenkunde im Pionierdienst und Selbstschutz der Bundeswehr beizumessen ist, ließ der Stabsoffizier der Reserve während der Ausbildung nicht unerwähnt. Mit dem Belegen auf einer Klampe mit Kopfschlag schloss die Ausbildung Teil 2 „Knotenkunde“ ab.
Nachdem die erforderlichen Handgriffe saßen, zeichnete für die Komponente „Wasserrettung und Wasserrettungsgerät“ Marcus Klein (Leiter Medizin, DLRG Landesverband Rheinland-Pfalz e.V.) verantwortlich. Zunächst stellte er das Gerät und sein Nutzen im Wasserrettungsdienst im Detail vor. Anschließend ging es unter fachkundiger Anleitung des DLRGlers ans Üben. Die zuvor absolvierte Knotenkunde erwies sich dabei als äußerst hilfreich. Nun mussten die Teilnehmer gewisse Knoten eigenständig und lageorientiert ausführen, um tatsächlich effizient Wasserrettungsdienst leisten zu können.
„Ausbildungsziel erreicht“, konstatierten die Ausbilder Marcus Klein und Axel Wienand am Ende eines fordernden Abends. Aufgrund des regen Interesses der Teilnehmer zog sich die Ausbildung weit über den geplanten Zeitansatz hinaus. Die Zeit in den einzelnen Ausbildungsphasen verging im Fluge und bald schon stand Mitternacht ins Haus. (aw) Fotos: Privat