Renate Habets stellt ihr fünftes Buch „Die Rote Lene“ vor

Wissen RenateHabetsHammWISSEN – Die „Rote Lene“ unter den „Gesichtern Wissens“ – Viele Hundert Besucher verzeichnet die derzeitige Ausstellung aus dem Archiv Passerah im Alten Zollhaus in Wissen bereits. Renate Habets fügt mit der Vorstellung ihres fünften Buchs „Die Rote Lene“ den historischen Fotografien ein farbiges literarisches Portrait einer fiktiven Mittelhoferin hinzu. Am Freitag, 28. November ab 18:00 Uhr sind die Ausstellungsbesucher zu einer knapp einstündigen Lesung ins Alte Zollhaus eingeladen. Der Eintritt ist frei, Spenden sind jedoch willkommen.

Zum Inhalt des Buches: Magdalene ist ein ungewünschtes Kind: Fünf Geschwister sind schon da, der jüngste Bruder ist sieben Jahre alt, als Magdalene im Februar 1889 in eine Bauernfamilie im Westerwald geboren wird. Und das ausgerechnet auch noch am 25. Februar: Frauen, die an diesem Tag geboren werden, so glaubt man hier, haben unheimliche Fähigkeiten: sie sehen Künftiges voraus und können Unheil über jedermann heraufbeschwören. Wenn sie dann auch noch rote Haare haben, wie niemand sonst im Dorf, dann steht nicht nur für Lenes Bruder Peter fest: Das sind Hexen. Und Lene hat rote Haare. „De ruure Lene“ (Die rote Lene) wird sie deshalb genannt, und „Hex, Hex, Hex“ hetzen sie die Schulkameraden. Nur zwei stehen zu ihr: Louise aus dem Dorf, die aus dessen Enge hinausstrebt und solchen Aberglauben nicht teilt, und Klaas, der auch „anders“ ist, weil seine Eltern Zugereiste sind von irgendwo her.

Weil Lene ausgegrenzt wird, zieht sie sich in sich selbst zurück, wird schweigsam, scheu, sucht sich Zufluchtsorte, von denen niemand etwas weiß. Eines Tages begegnet sie Rudolf, dem Fabrikantensohn aus Köln. Sie erliegt seinem Drängen, folgt ihm in die große Stadt, wird seine Frau und verliert alles, was ihr bisher Halt gab, zuletzt auch sich selbst. Erst als sie zurückkehren kann in ihr geliebtes Heimatdorf, findet sie sich wieder.

Viele Jahre später erinnern sich Lene, Louise, Klaas und Rudolf und, gelegentlich dazwischen polternd, auch Peter an diese Geschichte, die das Schicksal einer Frau erzählt, die über die Vorurteile ihrer Zeit hinauswächst und am Ende eines langen Weges Frieden in jener Heimat findet, in der sie einst wegen ihrer Andersartigkeit als Hexe geächtet war.

Beitrag teilen